Integriertes Lacksystem und Pulver-Slurry. Die Umsetzung innovativer Konzepte bei der Automobillackierung

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Integriertes Lacksystem und Pulver-Slurry. Die Umsetzung innovativer Konzepte bei der Automobillackierung

Hilt, M. / Kraus, R.

Für die Oberflächenbehandlung der Fahrzeuge der A-Klasse wird für das Werk Rastatt ein neues Konzept entwickelt. Es wird 1997 realisiert. Geplant ist ein Produktionsvolumen von 200000 Einheiten/Jahr. Die Karosseriematerialien sind Stahl, Kunststoff und Aluminium. Es wird eine nickel- und nitritfreie Tauchphosphatierung gewählt, die ohne Chrom(VI)-Nachspülung auskommt und an die bleifreie kathodische Tauchgrundierung angepaßt ist. Das Neue an dem 'integrierten Lackkonzept' ist, daß die Funktionen des Füllers in die erste der zwei aufeinanderfolgenden Wasser-Basislackierungen (WBL) einbezogen sind. Die Trockenschichtdicke der Wasser-Basislacke beträgt jeweils 15 Mikrometer. Die Schichten werden im Decklacktrockner gemeinsam mit dem Decklack eingebrannt. WBL2 wird elektrostatisch in einer Schicht aufgetragen, auch bei Effektfarben. Die Decklackierung erfolgt mit Pulverslurry (als Sekundär-Dispersion unter Verwendung eines Bindemittels hergestellt). Es handelt sich um eine Art in Wasser dispergierten Pulverlacks, der mit Naßlackiereinrichtungen verarbeitet werden kann. Bei filmbildender Härtung (20 min bei 150 Grad C) entsteht eine klare Deckschicht. Zur Realisierung des 'Kernprozesses Lackierung' gehört auch, daß der Lackierprozeß nicht durch stauberzeugende Schritte wie das Schleifen des Füllers oder durch schmutzintensive Schritte wie etwa Auftrag des PVC-Unterbodenschutzes unterbrochen wird. Die Lackiererei ist kleiner als vergleichbare herkömmliche Anlagen. Aufgrund der reduzierten Länge der Lackiereinrichtung ist die Durchlaufzeit der Karosserien weltweit am geringsten.