Bei der konstruktiven Detaillierung der freigeformten, dünnwandigen Oberflächen der Karosserie-Außenhaut muß unter hohem Zeitdruck zwischen ästhetischen, funktionalen und fertigungstechnischen Anforderungen vermittelt werden. Deutliche Verkürzungen der Entwicklungszeiten lassen sich nur durch eine gemeinsame Weiterentwicklung von Prozeß, CA-Technik und Mitarbeitern erzielen. Werkzeuge zur schnellen Modellierung und Simulationstechniken zur Eigenschaftsfrüherkennung von Produkt und Produktion auf der Basis integrierter Produktmodelle spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, da in vielen Bereichen zeitaufwendige und teure Prototypen ersetzt werden können. Im Beitrag werden an Bauteilen der Karosserie-Außenhaut Beispiele für den Einsatz solcher Hilfsmittel aufgezeigt und bewertet. Neuere Produktmodellierungsmethoden wie Solid Modelling und Parametrik müssen sich im Bereich der Außenhautkonstruktion noch bewähren. Dagegen haben vor allem Werkzeuge zur Beurteilung und Dokumentation der Produkt- und Prozeßeigenschaften in diesem Anwendungsfeld mittlerweile einen hohen Reifergrad erreicht. Durch den Einsatz von Spezialsystemen entstehen dabei häufig Dateninseln, die zukünftig noch besser verknüpft und gesamthaft erfahrbar gemacht werden müssen. Die einzelnen Themen der Arbeit: 1. Ausgangssituation. 2. Die Prozeßkette Karosserie-Außenhaut. 3. Integrierte Simulationstechnik. 4. Schnelle Modellierung (Außenhaut als Punktewolke. Kurven- und flächenorientierte Modellierung von Flächenstrak und Bauteil. Werkzeug-Wirkflächen). 5. Parallele Modellierung (Bauteil- und Betriebsmittelkonstruktion). Abschließend wird betont, wie wichtig eine vernetzte Weiterentwicklung der Mitarbeiter, Prozesse und CA-Technik sowie ein kontinuierlicher Erfahrungs- und Methodenaufbau im Unternehmen ist. Die Anbieter von CA-Technologien sind gefordert, den Benutzer in diesem komplizierten Beziehungsgeflecht systemtechnisch zu unterstützen. Langfristig sollte auch für die Karosserie ein integriertes, über Systemgrenzen austauschbares Produktmodell zur Verfügung stehen, das lokale Änderungen durch Spezialisten an einem globalen, vollständig digitalen Prototypen ermöglicht und dabei Abhängigkeiten, zumindest teilautomatisiert, berücksichtigt.