Der Artikel beschreibt Umbauarbeiten eines gefüllten Erdgasspeichers in einem ehemaligen Kalisalzbergwerk in Thüringen. Es ist ein Atmungsspeicher und kann bei 36 - 12,4 bar Gasdruck 2,3 Mio m³(Vn) Arbeitsgas verdichterlos speichern. Der Speicher dient zum Spitzenlastausgleich im BD15 bar-System, in das er bis zu 40000 m³/h Erdgas ohne große Druckverluste bei der Förderung abgeben kann. Seit 1996 arbeitet der Speicher mannlos und vollautomatisch. Bei dem Umbau wurden Maßnahmen zum äußeren Schutz der Funktionsleitungen, Arbeiten zur Erneuerung der zu verfallen beginnenden Schächte und langfristigen Betriebssicherheit durchgeführt. Wegen des Risikos der Beschädigung von Funktionsleitungen durch herabfallende Schachtteile wurden einige Abschnitte mit Portlandzement und Filterasche verfüllt. Die Gasförderkomplettierung erfolgte nach dem neuesten Stand der Technik und musste bei mittlerem Gasdruck durchgeführt werden. Der Einsatz von Work-Overanlagen war nicht möglich. Da der Korrosionszustand der alten Gasleitung nicht bekannt war, durfte sie keinen, dem maximalen Speicherdruck übersteigendem hydrostatischem Druck ausgesetzt werden. Weiter existierte eine schweisstechnisch bedingte Engstelle in der alten Gasspeiseleitung. Die alte Trägeranordnung wurde durch eine neue Trägerlage ersetzt. Komplettierungsgeräte waren eine 1,5 Zoll Coiled Tubing Anlage und ein Kran. Da alle Arbeiten über dem gasgefüllten Speicher ausgeführt wurden, wurde nach dem Setzen des Produktionspackers in der alten Leitung eine zweifache Absperrung und ein Gasdetektor sowie ein neuer Grundflansch mit Preventer eingebaut. Danach erfolgte eine N-Spülung im Steigraum und Auffüllung mit H2O. Es wurde eine 9 5/8 Zoll Rohrtour eingebaut. Die Verbindungen wurden mit WIG-Wurzel- und Elektrodenschweissung hergestellt. Alle Schweissnähte wurden mit Ultraschall und 30 % noch mit Durchstrahlung geprüft. Dann wurde die Förderrohrtour im Packer und Ablanden verriegelt, dann in Vorspannung gezogen und im neuen Förderkopf abgelandet. Vor dem Schneiden des Überstandes wurde der Steigraum mit H2O gefüllt. Der Abschluss der Förderleitung wurde mittels Adapterflansch auf den Grundflansch montiert und hat 3 Kegelhähne. Zuletzt wurde der Stopfen aus dem Teilpipe des Packers gezogen.