Erprobung von Elektrofahrzeugen der neuesten Generation auf der Insel Rügen

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Erprobung von Elektrofahrzeugen der neuesten Generation auf der Insel Rügen

Eden, T.U. / Heber, C. / Höpfner, U. / Voy, C.

In einem vom BMBF geförderten Projekt wurden zwischen 1992 und 1996 60 Elektrofahrzeuge, darunter BMW Serie 3, Mercedes 190, Neoplan Bus, Opel Astra und VW Golf, und 3 Hochleistungsbatteriesysteme (Natrium-Nickelchlorid, Nickel-Cadmium und Natrium-Schwefel) auf der Insel Rügen bezüglich Verbrauch, Zuverlässigkeit, Nutzerakzeptanz und Gesamtökobilanz untersucht. Über eine gesamte Fahrstrecke von 570788 km, davon 360536 km meßtechnisch erfaßt und einem ermittelten Energieverbrauch aus dem Netz (8 % der Fahrzeuge wurden über eine 200 m² große Solaranlage versorgt) von 139148 kWh, wurde festgestellt, daß Elektrofahrzeuge vom Nutzer, trotz technischer Einschränkungen (unter anderem geringeres Beschleunigungsvermögen) akzeptiert werden. Unter den speziellen Fahrbedingungen auf Rügen, weisen die E-Fahrzeuge 20 % Mehrverbrauch als Serienfahrzeuge mit Verbrennungsmotor (15 % Dieselanteil) auf. Über den gesamten Lebenszyklus, also inklusive Herstellung und Recycling zeigt die aufgestellte Ökobilanz deutliche Vorteile in den speziellen Marktsegmenten (unter anderem Nutzung mit hohen Stop-and-Go-Anteilen, Kurzstrecken und 100 % Ortsverkehr). Für geringere tägliche Fahrstrecken sind alkalische Batteriesysteme (wie Ni/Metallhybrid), für größere Tagesstrecken das System Na/NiCl geeignet. Für kommerzielle Einsatzzwecke stellt die Schnelladung eine ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösung dar (10 Fahrzeuge mit Ni/Cd-Batterien waren für Schnelladung umgerüstet, mit 30 Minuten Zwischenladung, wurde eine tägliche Reichweite von mehreren hundert km erzielt.