Die offene Architektur OSEK/VDX besteht aus den Kernbereichen Kommunikation, Echtzeit-Betriebssystem und Netzwerkmanagement und entwickelt sich zu einem Quasi-Standard bei der Vernetzung der Elektronik in Kraftfahrzeugen. Ausgangspunkt der Entwicklung war ein gemeinsames Projekt verschiedener deutscher Automobilhersteller und ihrer Zulieferer, das 1993 unter dem Namen OSEK (Offene Systeme und deren Schnittstellen für die Elektronik im Kraftfahrzeug) gestartet wurde. 1994 gesellten sich zwei französische Hersteller mit VDX (Vehicle Distributed eXecutive), einem ähnlichen Ansatz, hinzu. Um Implementierungen konform zu diesem Standard zu machen, wurde das SPIRIT-Projekt Modistarc - Methods and tools for the validation of OSEK/VDX-based DISTributed ARchitectures - im Septembder 1997 gestartet, das bis Anfang 1999 laufen soll. Im ersten Schritt werden die unteren Kommunikationsschichten wie CAN oder VAN validiert. Darüber erfolgt eine Dreiteilung in die drei Kernbereiche. Berücksichtigt wird auch das Problem der Testbarkeit von ECU mit Software oberhalb von Betriebssystem und Netzwerksoftware. Die Kommunikationsebene wird nach dem ISO/OSI-Schichtenmodell realisiert und besteht aus Sicherungsschicht und Interaktionsschicht. Echtzeitfunktionen werden in drei Ausführungsebenen verarbeitet: Taskebene, Verarbeitungsebene des Betriebssystems und Interruptebene. Im Netzwerkmanagement werden stationsbezogene und netzwerkbezogene Verfahren verwendet. Basiskonzept ist die Überwachung von Knoten und Gesamtnetzwerk in Form von direktem und indirektem Monitoring, wobei das direkte Monitoring eine netzwerkweite Synchronisierung aller Knoten ermöglicht. Auf dem Weg zum Standard müssen noch die OSEK/VDX-konformen Implementierungen zertifiziert werden. Eine einsetzbare Anwendungssoftware für den Einsatz in Serienfahrzeugen soll bis Anfang 2000 realisiert werden.