Die Dresdner Verkehrsbetriebe befördern täglich 418000 Fahrgäste mit 166 Fahrzeugen auf zwölf Straßenbahnlinien mit 213 km Linienlänge und einem Jahresenergiebedarf von 56,2 GWh (2013) bei einer installierten Leistung von 122,5 MW. Die erste Straßenbahn fuhr ab Juli 1893 auf 5,98 km Strecke. Die teilweise unterirdische Stromversorgung und die Akkumulatorenwagen wurden 1907 auf Oberleitung umgestellt. Bis 1906 wurden elektrische Weichen und Umformerwerke (Wechselstrommotor mit Gleichstromgenerator) statt der Dampfmaschinen mit Generator eingeführt. Von 1906 bis 1914 wurden Umformer und Oberleitungen modernisiert, die Motorleistung der Triebwagen stieg von 1x16,2 kW auf 2x22,1 kW. 1911 wurde das Dreileitersystem eingeführt (Ein Generator abschnittsweise als Pluspol, ein zweiter als Minuspol; bei Mehrfahrzeugbetrieb Rückstrom über Gleis; verringerte Streuströme; jedoch 1 kV Potenzialdifferenz an den Abschnittstreffpunkten). Trotz der Zerstörungen im Februar 1945 waren am 31.Mai 1945 20 Linien mit 114 km Streckenlänge in Betrieb. In der DDR wurden ab 1957 Quecksilberdampfgleichrichter in Stahlgefäßen in den GUW (Gleichrichterunterwerken) eingesetzt. 1968 waren in den 14 GUW rotierende Umformer, Quecksilberdampfgleichrichter mit Glaskolben oder mit Stahlgefäß eingesetzt. Die Einführung der Tatra-Fahrzeuge T4D/B4D erhöhte den Energiebedarf von 25 GWh (1968) auf 100 GWh (1988). 27 GUW wurden neu errichtet und fünf vorhandene rekonstruiert, die Nennspannung war DC 600 V. Ab 1990 wurden die Energieversorgung und die Fahrzeugsteuerungen erneuert; dazu kamen die zweiseitige Streckenspeisung, kontinuierliche Steuerungsüberwachung und schnelle Rückmeldung von Störungen. Seit 1990 wurden auch die Oberleitungen erneuert. 2014 waren in 53 GUW 122,5 MW (Nennspannung DC 600 V) installiert. Die Fahrleitungslänge betrug 317 km (davon 220 km Kettenfahrwerksleitung). Weiter waren 546 oberirdische Kabelverteilerschränke, 376 Speisepunkte und 754 Fahrleitungstrenner installiert. Durch Pooling zwischen der DREWAGNetz und der DVB AG verringern sich die Energiekosten um ca. 410000 Euro jährlich. Signalanlagen und Weichensteuerungen umfaßten 2014 187 elektrisch betriebene Weichen, 564 Weichenheizungen, 21 Betriebssignalanlagen, 3 Betriebshofsteuerungen, 20 Bahnübergänge und 1 Netzleitstelle. Ab 2000 wurde begonnen ein Fahrwegdiagnosesystem einzuführen. Eine zentrale Netzleitstelle mit leistungsfähiger Rechner- und Softwareausstattung wurde ab 2005 eingerichtet. Ab 2015 soll die Stromversorgung von DC 600 V auf DC 750 V umgestellt werden, davon wird eine Einsparung im Traktionsbereich von knapp 7 % erwartet. Bis 2020 sollen drei Neubaustrecken (Johannstadt-Plauen, Löbtau-Strehlen, Bühlau-Weißig) in Betrieb genommen werden (Stadtbahnprogramm Dresden 2020).
Elektrotechnische Ausrüstung der Dresdner Straßenbahn
Electro-technical equipment of Dresden tramways
eb - Elektrische Bahnen ; 113 , 1 ; 24-43
2015
20 Seiten, Bilder, Tabellen, 14 Quellen
Article (Journal)
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Elektrotechnische Ausrüstung der Dresdner Straßenbahn
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