Die Zielsetzung dieser Arbeit bestand darin, durch die systematische Analyse verschiedener Allradsysteme allgemeingültige Anforderungen an eine ideale Momentenlängsverteilung im PKW herauszuarbeiten. Aufbauend auf dieser Anforderungsdefinition sollte ein Allradsystem konzipiert und technisch umgesetzt werden, welches diese Anforderungen bestmöglich erfüllt. Die Systemkonzeption fiel auf ein Überlagerungsdifferenzial in Fahrzeuglängsrichtung, da die gestellten Anforderungen mit diesem Konzept bestmöglich erfüllt werden können. Die Beschreibung eines Überlagerungsdifferenzials zur Momentenlängsverteilung beschränkt sich in der bestehenden Literatur lediglich auf mögliche technische Umsetzungen, so dass in dieser Arbeit ergänzend auf die konzeptionellen sowie funktionalen Aspekte eingegangen wurde. Im Gegensatz zu bekannten Überlagerungsdifferenzialen in Fahrzeugquerrichtung wurde auf eine zusätzliche Überlagerungsstufe verzichtet. Stattdessen wurde die erforderliche Drehzahldifferenz durch unterschiedlich übersetzte Achsdifferenziale dargestellt, was sich hinsichtlich Bauraum, Gewicht und Komplexität als vorteilhaft darstellt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde neben einer vollständigen funktionalen Systemauslegung erstmals eine Regelstrategie für diesen Anwendungsfall entwickelt und umgesetzt, welche die Möglichkeiten des Systems zur Verbesserung von Fahrdynamik und Traktion vollständig ausnutzt. Die Herausforderungen, die sich aus dem Systemansatz ergeben, wurden herausgestellt und Lösungsansätze erarbeitet. Die Wirkweise des geregelten Systems wurde anhand objektiver Messungen im Fahrversuch nachgewiesen und die Ergebnisse denen eines drehmomentfühlenden Mittendifferenzials gegenübergestellt. Es zeigt sich, dass durch die Möglichkeit der Drehzahlüberlagerung eine Verbesserung im Fahrverhalten dargestellt werden kann. Bis zu Reibwerten von μ ≈ 0.8 ist der Einfluss der Momentenlängsverteilung hoch, so dass ein Potential zur Agilitätssteigerung über das neutrale Fahrverhalten hinaus besteht. Mit weiter steigendem Reibwert sinkt der Einfluss der Momentenlängsverteilung, so dass auf Hochreibwert kein signifikanter Unterschied zwischen dem Überlagerungsdifferenzial und dem Referenzsystem festgestellt werden konnte.


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    Title :

    Konzeptauswahl und Potentialbewertung einer neuartigen elektronisch geregelten Antriebsmomentenverteilung


    Contributors:


    Publication date :

    2013


    Size :

    135 Seiten, Bilder, Tabellen, 115 Quellen



    Type of media :

    Theses


    Type of material :

    Print


    Language :

    German






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