Das Ziel des Entwicklungsvorhabens ist die Realisation einer Gondel für Multimegawatt- Windenergieanlagen mit einem hohen Anteil an Faserverbundwerkstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Der Fokus der Werkstoff- und Bauteilentwicklung liegt in der Optimierung des Laminataufbaus hinsichtlich hoher Betriebsfestigkeit unter den betriebsrelevanten Umweltbedingungen und maximaler Leichtbauweise. Darüber hinaus soll die Feuchtigkeitsaufnahme von Faserverbundwerkstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe durch einen geeigneten Oberflächenschutz reduziert werden, so dass ein Einsatz auch im Off-Shore Windenergieanlagenbereich möglich wird. Das Projekt ist in fünf Bereiche unterteilt: Recherche, Materialien, Verfahrenstechnik, Prototyp, Administrative Aufgaben. Im Rahmen der durchgeführten Arbeiten werden die zuvor identifizierten Materialien auf ihre Verarbeitbarkeit hin untersucht. Dabei werden Naturfaserhalbzeuge hinsichtlich Bindungsart, Flächengewicht, Fadentiter, Webdichte usw. so angepasst, dass sie erfolgreich zur Herstellung einer Gondel verarbeitet werden können. Dabei zeigt sich, dass insbesondere die derzeit noch erforderlichen 45 Grad Lagen Schwierigkeiten bereiten, da das winkelgerechte Einlegen in das Werkzeug durch die Werker mit erhöhtem Aufwand verbunden ist. Hier besteht die Möglichkeit; entweder für das Berechnungsmodell einen veränderten Lagenaufbau zugrunde zu legen, um zu prüfen ob auf die 45 Grad-Lagen verzichtet werden kann, oder ein Faserhalbzeug zu generieren, was diese Lagen enthält, aber in 0/90 Grad Orientierung eingelegt werden kann (beispielsweise ein multiaxiales Gelege). Die Verarbeitung der Naturfasergewebe ist bedingt durch die relativ schlechte Drapierbarkeit jedoch generell aufwändiger als die der herkömmlichen Glasfaserhalbzeugen, die optimal auf die Verarbeitung im Handlaminierverfahren abgestimmt sind.