Unfallstudien zeigen, dass das Unfallrisiko alter Fahrer in bestimmten Situationen erhöht ist, z.B. beim Einbiegen in eine Kreuzung. Eine mögliche Ursache der Erhöhung können altersspezifische Defizite sein, z.B. eine generelle Verlangsamung oder Probleme mit verteilter Aufmerksamkeit. Dieser Zusammenhang wird durch die Mobilität insgesamt und durch die Art der Mobilität modifiziert. Zum Beispiel haben alte Fahrer eine geringere Fahrleistung und bei geringerer Fahrleistung zeigt sich über alle Altersgruppen eine Erhöhung des Unfallrisikos. Um das erhöhte Unfallrisiko von älteren Fahrern zu erklären, stellt sich die Frage, ob bei älteren Fahrern dieselben Fehler wie bei jüngeren auftreten, aber durch die unterschiedliche Mobilität andere gefährliche Situationen aufgesucht werden. Damit wären die Unterschiede zwischen den Altersgruppen vor allem durch die Mobilität bedingt. Alternativ könnten die älteren Fahrer alterstypische Fehler zeigen, die durch ein bestimmtes Verhalten oder durch bestimmte Eigenschaften bedingt sind, d.h. nicht die unterschiedliche Mobilität, sondern die unterschiedlichen Fahrermerkmale sind die Ursache für das erhöhte Unfallrisiko. Um einen Beitrag zur Beantwortung dieser Frage zu liefern, wurden knapp 4500 Unfallprotokolle aus der Region Braunschweig daraufhin analysiert, welche Fehlhandlungen und Ursachen bei unterschiedlichen Fahrergruppen für verschiedene Unfalltypen verantwortlich waren. Zusätzlich wurden Mobilitätsdaten aus der repräsentativen Befragung Mobilität in Deutschland (MID 2002, DIW) herangezogen. Die Analysen zeigen, dass bei unterschiedlichen Altersgruppen zwar verschiedene Ursachen für Fehler unterschiedlich häufig auftreten, dass diese Fehlerursachen aber an bestimmte Verkehrs- bzw. Fahrsituationen gekoppelt sind, die durch eine unterschiedliche Mobilität bedingt sind. Um die Unfälle verschiedener Fahrergruppen zu verhindern, sind damit vor allem situationsspezifische Maßnahmen notwendig, nicht so sehr fahrerspezifische. Je nachdem, in welchen Situationen diese Maßnahmen wirksam werden, wird man damit Fahrergruppen unterschiedlich gut unterstützen, da diese jeweils bestimmte Mobilitätsstrukturen zeigen. Insgesamt sind Sicherheit und Unterstützung der Mobilität eng gekoppelt, was bei der zukünftigen Gestaltung von Sicherheitsmaßnahmen stärker berücksichtigt werden sollte.


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    Title :

    Mobil im Alter - und die Sicherheit?


    Contributors:


    Publication date :

    2007


    Size :

    12 Seiten, 8 Bilder, 13 Quellen




    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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