In einer Untersuchung bei mittelständischen Zulieferern der Automobilindustrie sind drei Kernthemen als zur Zeit besonders kritisch formuliert worden, nämlich die Sicherung der Liquidität des Unternehmens, der Aufbau eines größeren Vertrauens zwischen den Unternehmen, insbesondere aber zwischen Zulieferern und Fahrzeugherstellern, sowie die systematische weitere Verbesserung der Geschäftsprozesse an den Schnittstellen der Wertschöpfungsketten. Bei Betrachtungen hinsichtlich der Liquidität hat der Grundsatz zu gelten, dass Liquidität vor Rentabilität geht. Auch höchst interessante Serienentwicklungsaufträge können die Substanz des Unternehmens bedrohen, wenn ihre (Vor-)Finanzierung nicht zu angemessenen Konditionen gelingt. Nur wenige Banken und Kreditinstitute akzeptieren die Aufträge der Fahrzeughersteller an den Zulieferer zur Serienentwicklung oder zur Anfertigung des ersten Werkzeugsatzes als ausreichende Sicherheit für die Einräumung eines Darlehens oder einer höheren Kontokorrentlinie. Sie haben noch Schwierigkeiten, die enge gegenseitige Abhängigkeit zwischen Fahrzeughersteller und Zulieferer richtig zu bewerten. Es gibt aber auch schon Beispiele, in denen Banken dem Zulieferer Werkzeuge oder Serienentwicklungen auch ohne Garantien des Fahrzeugherstellers mit dem Modell einer zwischengeschalteten Einzweck-Gesellschaft finanzieren. Einige Fahrzeughersteller lassen zudem erkennen, dass sie dem Problem durch konkrete Unterstützung abhelfen wollen. Zusammenarbeit muss auf Vertrauen beruhen, wobei die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Zulieferer und Fahrzeughersteller vor dem Hintergrund der enormen Komplexität von Produkten, Prozessen und wechselseitigen Abhängigkeiten in dem Wertschöpfungsverbund zu sehen ist. Die Investitionen der Zulieferer wiederumg müssen auf hinreichendes Vertrauen in die handelnden Personen und Institutionen des Geschäftspartners aufgebaut werden. Wenn alle beteiligten Unternehmen alle Probleme durch Verbreiterung des Blickwinkels und in vertrauensvoller, offener und fairer Zusammenarbeit angehen, können in jedem Fall zusätzliche Potenziale erschlossen werden.


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    Title :

    Strategische Vorteile durch partnerschaftliche Anbindung von Lieferanten


    Contributors:


    Publication date :

    2005


    Size :

    8 Seiten, 5 Bilder, 4 Quellen



    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German