Das blaue Logistik-Wunder. Dresdner Verkehrsbetriebe realisieren neues Logistikkonzept

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Das blaue Logistik-Wunder. Dresdner Verkehrsbetriebe realisieren neues Logistikkonzept

Arndt, E.H.

Der Volkswagen-Konzern errichtet in Dresden eine so genannte Gläserne Manufaktur, in der Pkw zentrumsnah gebaut werden sollen. Für die Ver- und Entsorgung der Fabrik soll daher eine möglichst umweltfreundliche Transporttechnik zum Einsatz kommen, um nicht für eine weitere Verkehrsbelastung zu sorgen. Aufgrund des Platzmangels auf dem Fabrikgrundstück wurde festgelegt, dass die Bevorratung der Fabrik über ein neu entstehendes Güterverkehrszentrum (GVZ) erfolgen soll. Dort hat VW ein eigenes Logistikzentrum errichtet. In einem Vertrag wurde festgelegt, dass die Dresdener Verkehrsbetriebe AG (DVB AG) als Frachtfürer auftreten. Nun soll eine Güter-Straßenbahn eingesetzt werden. Die eigentliche Realisierung der Cargotram erfolgte innerhalb von einem Jahr. Es wurde eine Fahrzeugkombination entwickelt, die aus fünf Wagenteilen, zwei Steuerwagen und drei Frachtwaggons, besteht. Die Mittelteile der Cargotram bestehen aus Aluminiumaufbauten mit Schiebeplanen. Die Güterstraßenbahn kann bis zu 214 Kubikmeter Fracht befördern, was dem Volumen von drei Lkw entspricht. Die Niederflurtechnik stand Pate bei der Entwicklung des Fahrzeugs, dessen Gesamtzuladung bei max. 60 t liegt. Ein Güterbahnzug ist ca. 60 m lang und 2.20 m breit. Die Cargotram wird mit der Aufnahme des Regelzugbetriebs in den Straßenbahnbetrieb der DVB AG integriert und von der eigenen Betriebsleitstelle auf dem Netz geleitet. Eine Beeinträchtigung des Personenstraßenbahn-Betriebes wird ausgeschlossen. Bei Vollauslastung ist ein 40-min-Takt geplant. Die 4 km vom Logistikzentrum bis zur Fabrik legt die Bahn in 15 min zurück.