Bei großflächigen strukturellen Bauteilen wie Fahrerhauskabinen aus GFK in kleinen Serien bietet sich das Vacuuminjektionsverfahren an. Das Vakuuminjektionsverfahren ist als geschlossener Prozess eine Erweiterung des Vakuumverfahrens mit angelegter, meist maschinell unterstützter Injektion von flüssigen aktivierten Duromeren, welche chemisch mit oder ohne zusätzlichen Wärmeinfluss aushärten. Durch das Zusammenfügen von zwei Prozeßteilen, das Vakuumverpressen und die Injektionstechnik ist es gelungen, deren Vorteile zu vereinen. Durch die maschinelle Injektion konnten die Formfüllzeiten wesentlich gekürzt werden, durch die Vakuumeinwirkung können die Werkzeuge leicht gestaltet und die Werkzeugkosten tief gehalten worden. Das Werkzeug-Prinzip basiert auf zweiteiligen Formen, einer steif ausgeführten Negativform (Matrize) und einer Innenform (Stempel oder Patrize). Das Negativformwerkzeug wiedergibt die Aussenkonturen des künftigen Bauteiles, der Stempel ist die positive Abbildung der Innenkonturen. Der Stempel ist prinzipbedingt flexibler gestaltet als die steife Matrize. Zur Injektion werden Misch- und Dosieranlagen mit Kolben- oder Zahnradpumpen für die verschiedenen Komponenten eingesetzt. Aus separaten Behältern werden dabei Harz und Härter durch ein statisches Mischrohr oder eine dynamische Mischkammer gepumpt und über eine druckdichte Kupplung in die Form eingeschossen. Die Verstärkungsmaterialien (Zuschnitte oder Vorformlinge) und eventuelle Sandwichkerne werden trocken in die mit Trennfilm und Oberflächenfeinschicht versehene, randdicht konstruierte Negativform eingelegt. Danach wird das Werkzeug mit dem Stempel verschlossen. Das an die Kavität und an das Flanschdichtsystem angelegte Vakuum erzeugt zwischen beiden Werkzeughälften einen definierten Unterdruck. Nach Erreichen des nötigen Unterdrucks beginnt der eigentliche Injektionsprozeß. Das aktivierte Harz wird in die Form gepresst. Dieser Vorgang wird von Unterdruck begünstigt. Der genaue Prozeßablauf und die Vorteile des Verfahrens werden verdeutlicht. Als Anwendungsbeispiel wird eine, in einem Stück hergestellte Lokomotiv-Kabine mit Sandwichaufbau gezeigt.


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    Title :

    Injektionsverfahren für großflächige Strukturbauteile


    Contributors:
    Martinu, P. (author)


    Publication date :

    2000


    Size :

    11 Seiten, 8 Bilder


    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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