Finnlands schnelle Züge

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Finnlands schnelle Züge

Estler, Thoma

Die Finnische Staatsbahn VR (Valtionrautatiet) hat in den 1960er Jahren ein großes Strecken-Modernisierungsprogramm und umfangreiches Elektrifizierungsprogramm mit dem Spannungssystem 25 kV/50 Hz (1968) durchgeführt. 1969 erfolgte dann die Inbetriebnahme des ersten elektrischen Abschnitts zwischen Helsinki und Kirkkonummi. 1990 wurde die VR in einen Staatsbetrieb umgewandelt und es wurde über neu zu bauende Hochgeschwindigkeitsstrecken oder den entsprechenden Ausbau der vorhandenen Strecken nachgedacht. Der Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken wurde dann aufgrund der geringen Siedlungsdichte als zu kostspielig wieder verworfen und die VR entschied sich für die Beschaffung von Neigezügen vom Typ Pendolino (finnische Bezeichnung S220) von Fiat Ferroviaria, die Kurven mit einer bis zu 35 % höheren Geschwindigkeit durchfahren können als herkömmliche Züge. Ab 1995 wurde nach einer Reorganisation des finnischen Bahnwesens die sogenannte "Ratahallintokeskus" (RHK=Zentrale Bahnverwaltung) gegründet, die seither für Verwaltung, Unterhaltung, Ausbau und Sicherheit des Schienennetzes zuständig ist. Der Beitrag gibt einen Überblick über den Einsatz von zwei Prototypen des finnischen Pendolino S220, die Serienbestellung nach den Probefahrten, die Neubaustrecke Kerava - Lahti, den Pendolino-Einsatz 2011 sowie über das Projekt "Vali 2012", mit dem der Anteil der Schiene am finnischen Verkehrsmarkt deutlich gesteigert werden soll.