Die Deutsche Reichsbahn erhielt seit 1971 aus der damaligen Sowjetunion Diesellokomotiven der BR (Baureihe) V 300, die jetzt als BR 230, 231, 232 mit einem 16-Zylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von 2230 kW. Im Zusammenhang mit der Vereinigung beider deutschen Staaten und ihrer Bahnen stand auch die Frage nach der Modernisierung des Diesellokparkes. Für die Deutsche Bahn galt als Strategie, Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit, höhere Anforderungen an die Energieversorgung von Reisezügen, Reduzierung der Kosten und eine wesentliche Verbesserung aller ökologischen Parameter fest. Für eine realistische Einschätzung der Dieselmotorparameter wurden Motoren von mehreren Firmen in Prototyplokomotiven im Betriebseinsatz getestet Als Ergebnis einer dreijährigen Betriebserprobung erfolgte die Beschaffung weiterer Motoren aus Kolomna. Geprägt durch eine 25jährige Zusammenarbeit zwischen dem Werk Cottbus und dem Werk Kolomna ist es gelungen, den Instandhaltungsaufwand um 50 Prozent zu senken und die Umbaukosten bei Lokomotiven der BR 232 auf ein Minimum zu reduzieren. Das erforderte neue Lösungen in der Motorprojektierung und Einstellung. Das Problem liegt im allgemeinen darin, daß eine Reduzierung der einzelnen Emissionsbestandteile im Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit des Motors steht. Will man also eine neue Qualität auch bei Bahnmotoren erreichen, die sowohl die Anforderungen der Ökologie als auch der Ökonomie erfüllen, sind neue Wege zu gehen. Motorenbau sind unterschiedliche Entwicklungsrichtungen bekannt. Bei der Auswahl von geeigneten Methoden zur Senkung der Schadstoffe im Abgas des Motors mußten den Forderungen des Kunden nach Erhalt der Wirtschaftlichkeit und des günstigen Kaufpreises Rechnung getragen werden. Die Hauptrichtung aller Aktivitäten wurde darum auf die Optimierung des Arbeitsprozesses des Motors ausgerichtet.