Salzkavernen sind für die Speicherung von Gasen und Flüssigkeiten sehr wichtig. Der Artikel gibt einen Überblick über den Stand der Endverwahrung von Salzkavernen. Bislang gibt es kein anerkanntes Konzept dazu. Eine vollständige Kavernenentleerung gefährdet die Standsicherheit. Bei einer Flutung ohne permanenten Verschluss ist eine zeitlich unbegrenzte Nachsorge nötig, um den zulässigen Innendruck nicht zu überschreiten. Verschiedene Varianten und deren mögliche langfristige Auswirkungen werden anhand einer Modellkaverne (Volumen 500000 m3, Teufe Salzspiegel 600 m, Teufe Dach 1000 m, Höhe 300 m, mittlere Kriechfähigkeit des Salzgebirges) diskutiert. Bei den Varianten handelt es sich 1. um eine Produkt-, Sole-entleerte, atmosphärisch betriebene Kaverne, 2. eine Sole-gefüllte (geflutete) Kaverne mit dem Betrieb a. nahe des zulässigen Maximaldruckes, b. Soledruck entsprechend Kopfdruck = 0 (offene Bohrung), c. feststoffgefüllte Kaverne und d. Verschluss der Bohrung mit perforiertem Casing und 3. der dauerhafte Verschluss einer gefüllten Kaverne. Bei allen Varianten wird der sich entwicklende Innendruck, die Soleimprägnierung des Gebirges und deren Eindringrate (Konvergenzrate) in zeitlicher Abhängigkeit abgeschätzt. Aus den Ergebnissen dieser Diskussion lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass nach dem jetzigen Stand des Wissens kein Endverwahrungskonzept zur Verfügung steht, dass einen dauerhaften und vollständigen Einschluss der Sole gewährleistet. Viele Verfahren sind nicht akzeptabel, da sie eine permanente Wartung (Soleablass) über Generationen erfordern. So ist das Verfahren des vollständigen Einschlusses mit Imprägnation in das umgebende Gebirge ein realistischer Kompromiss. Dabei ist bei den üblichen Kavernenkonfigurationen ein Kontakt der Sole mit dem Deckgebirge erst in Zeiträumen von Jahrhunderten bis Jahrtausenden zu rechnen. Weitere Forschungsvorhaben zur Soleimprägnierung sind geplant, um Kriterien für die Permeationserhöhung, Fliessverhalten der Sole im durchlässigen Salzgestein und den Einfluss auf die mechanischen Parameter zu bestimmen. Daraus soll eine numerische Simulation erfolgen. Weitere Forschungen betreffen die Integrität einer Bohrung im Rohrschutzbereich bei dauerhaftem Kavernenverschluss mit parallen In-situ-Tests.


    Access

    Access via TIB

    Check availability in my library

    Order at Subito €


    Export, share and cite



    Title :

    Endverwahrung von Salzkavernen - Stand der Entwicklung


    Additional title:

    Abandonment of salt caverns - state of development


    Contributors:
    Crotogino, F. (author) / Schmidt, U. (author)

    Published in:

    Erdöl-Erdgas-Kohle ; 114 , 11 ; 544-547


    Publication date :

    1998


    Size :

    4 Seiten, 6 Bilder, 6 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Erdgasspeicherung in Salzkavernen

    Harms, W. | Tema Archive | 1977


    20 Jahre Erfahrungen mit Salzkavernen (1)

    Lux, K.H. / Quast, P. / Rokahr, R. | Tema Archive | 1987


    Wasserstoff-Speicherung in Salzkavernen zur Glättung des Windstromangebots

    Crotogino, F. / Hamelmann, R. | Tema Archive | 2007



    Zur Optimierung des Gasspeicherbetriebes mit Salzkavernen (Teil 2)

    Lux, K.H. / Schmidt, T. | Tema Archive | 1993