Einleitend wird ein Überblick über den Stand der Technik bei der passiven Sicherheit im Fahrzeuginnenraum gegeben. Im Vergleich zu Erwachsenen weisen Kinder sicherheitsrelevante Unterschiede auf, die es bei der Konzeption von speziellen Zusatzeinrichtungen zu berücksichtigen gilt: geringe Körpergröße und geringes Körpergewicht, unterentwickelter Körperbau sowie die kindliche Psyche. Die Verwendung von Kindersitzen in Fahrzeugen ist in Deutschland seit April 1993 gesetzlich vorgeschrieben. Die Aufteilung der Kindersitze erfolgt sowohl nach empfohlenem Alter als auch nach den gesetzlich vorgegebenen Gewichtseinstufungen. In den verschiedenen Gruppen kommen Kinderwagenwannen, Babyschalen und Kindersitze (mit Fangtisch, mit integrierten Gurtsystemen und mit fahrzeugseitiger Gurtsicherung) sowie Sitzkissen zur Anwendung. Bezüglich der eingesetzten Werkstoffe wird festgestellt, daß die Kosten eine dominante Rolle bei der Auswahl spielen. Bei allen Gruppen spiegeln sich als große Nachteile der mangelnde Sitzkomfort und insbesondere die schlechten Klimaeigenschaften der Kindersitze wieder. Auch das teilweise schlechte Handling und die komplizierte Montage führen oft zur potentiell unzureichenden Befestigung der Kindersitze. Auf Basis einer durchgeführten Schwächenanalyse vorhandener Kindersitze, einer Kundenbefragung und einer Marktanalyse wurde das Leistungsprofil einer neuen Kindersitzgeneration festgelegt. Das Lastenheft umfaßt die Bereiche: Erfüllung höchster Sicherheits- und Qualitätsstandards, Universalzulassung, universelles Sitzsystem, ansprechendes Design, erhöhter Sitz- und Klimakomfort, Umweltfreundlichkeit und Funktionalität. Beschrieben wird ein Kinderschutzsystem, das von der Juniorschale (Reboardanordnung), über einen Universalkindersitz (Version mit und ohne Fangschale) bis zu einem Boostersitzkissen reicht und damit den Altersbereich von 3 Monaten bis zu 12 Jahren abdeckt. Für die Auslegung des Systems wurden Computersimulationen, FEM-Berechnungen und Crashversuche durchgeführt. Die Erkenntnisse bzgl. Sicherheit, Werkstoffwahl, Handlingverhalten und Funktionsweise werden diskutiert.