Die Volkswagen AG hat das Werk am Standort Wolfsburg nach der EG-Öko-Audit-Verordnung zertifiziert. Der Wasserkreislauf in dem Werk hat eine Wasseraufbereitung von 93 %. Dazu gehört auch ein neues Patent von VW zum vollständigen Recycling von Schleifschlamm durch eine Presse. Bei dem Verfahren werden aus 1000 kg Schleifschlamm (Anfall 10 t pro Woche) 790 kg Öl und 210 kg trockene Metallreste gewonnen, die wiederverwertet werden. Durch hochmoderne Klärverfahren werden bei einem Jahresverbrauch an Wasser von 33 Mio m3 nur 2,3 Mio m3 Frischwasser gebraucht. Das Frischwasser wird nur dort verwendet, wo es für die Produktqualität, wie etwa in der Lackiererei, nötig ist. Dort dient das Trinkwasser zum Ansetzen der Reinigungs- und Vorbehandlungsbäder. Brauchwasser würde zu schadhaftem Lack führen. Die Behandlungsbäder werden weitestgehend im Kreislauf gefahren. Abwasser wird vor Ort behandelt. Bindemittel fällen Lackreste aus, die als Flocken in den Klärbecken absinken und abgetrennt werden. Dadurch werden die im Wasser gelösten Stoffe um 90 % reduziert. Erst nach mehreren Behandlungsbädern muß das Wasser ersetzt werden. Es wird in der Abwasservorbehandlungsanlage der Lackiererei in Reaktionsbehältern neutralisiert und Schwermetalle ausgefällt. Das gereinigte Wasser kommt zur biologischen Kläranlage. Vorbehandlungsanlagen gibt es dezentral an mehreren Stellen im Werk. Für kleine Abwassermengen gibt es eine zentrale physikalisch-chemische Behandlungsanlage. Für jedes Abwassergemisch wurde ein maßgeschneidertes Verfahren entwickelt. Die Kläranlage reinigt auch die Sickerwässer der Deponie Helmstedt. In der Klärbehandlungsstufe werden die organischen Belastungen durch Bakterien sowie Phosphat und Stickstoff abgebaut. In diese Stufe fließen auch alle anderen Abwässer wie etwa aus dem Sanitärbereich. In der Denitrifizierung gelangt auch Brüdenwasser der Lackiererei, daß eine gute Zusatznahrung für die Bakterien ist. Im Nachklärbecken sinkt der biologische Schlamm ab. Das gereinigte Wasser fließt in ein Rückhaltebecken, das 1,5 Mio m3 fassen kann. Als Mengenausgleich wird ein kleiner Teil in den Fluß gegeben. Das Becken kann etwa 1 Monat lang das Wasser des Werkes aufnehmen. Aus dem Becken wird das Wasser in das Werk wieder zurückgepumpt.
Wasseraufbereitung von 93 Protent. VW zertifiziert größtes Automobilwerk der Welt mit einmaligem Wasserkreislauf
Umwelt, Düsseldorf ; 28 , 5/6 ; 43-44
1998
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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