Wenn Industrie und Handel ihre Qualitätsmanagements-Systeme (QM-S) zertifizieren lassen, müssen sie unter anderem ihr eigenes Beschaffungswesen dokumentieren und die Auswahl ihres Lieferanten transparent machen. Deshalb fordern sie von ihren Geschäftspartnern im Spedition- und Logistikgewerbe ein dokumentiertes Qualitätsmanagement. Basis ist die DIN ISO 9000ff. Zu unterscheiden ist zwischen internem und externem QM. Die DIN ISO 9000er Serie zielt auf die Beherrschung des Leistungsprozesses ab. Ausdrücklich wird in den Normen darauf hingewiesen, daß der Nachweis der Erfüllung einer Qualitätsforderung an das Produkt/Leistung nicht Gegenstand dieser Empfehlungen ist. Vielmehr geht es darum, den Nachweis zu führen, daß ein QM-System unterhalten wird, ein Unternehmen also in der Lage ist, Anforderungen z.B. hinsichtlich Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und für die Gefahrgutbeförderung wesentlich, Sicherheit in einem kontrollierten Prozeß zu erfüllen. Als Ergänzung wurde der europäische Normentwurf prEN 12798 vorgelegt. Dieser Entwurf orientiert sich strukturell an der Bezugsnorm ISO 9002, wodurch die Umsetzung in bereits zertifizierten Unternehmen erleichtert wird. Er gilt verkehrträgerübergreifend, wodurch eine Mehrfachzertifizierung multimodal operierender Verkehrsunternehmen vermieden wird und enthält keine die einschlägigen Gefahrgutvorschriften ergänzenden Anforderungen, sondern eine Spezifikation zur Umsetzung der Gefahrgutvorschriften in einem QM-System, wodurch vor allem kein neues Recht gesetzt wird. Problematisch sind die zahlreichen produkt- und branchenspezifischen Supplemente zur ISO 9002. Je mehr derartige Anforderungen und Zertifikate gefordert werden, desto schwieriger wird sich für betroffene Logistikdienstleister der Aufbau homogener Magnagementsysteme realisieren lassen.