Es wird über ein Prüfverfahren zur Simulation des Kopfaufpralls einer Person auf eine PKW-Fronthaube berichtet. In Deutschland wurden im Jahr 1996 1175 Fußgänger bei Verkehrsunfällen (13 % der Verkehrstoten) getötet. 65 % der verunglückten Fußgänger erleiden Kopfverletzungen, davon werden 85 % der schweren und tödlichen Verletzungen durch Kontakt mit dem Fahrzeug verursacht. Die Kontakte mit den Fahrzeugen verteilen sich je zur Hälfte auf die Windschutzscheibe und die Fronthaube. Die Prüfeinrichtung für den Fronthaubenaufprall ist eine zur Hälfte mit Gummi überzogene Phenolharzkugel (leichtere Ausführung als Simulation eines Kinderkopfes, schwerere als Erwachsenenkopf) die mit 40 km/h unter einem Winkel von 65 Grad auf die Fronthaube geschossen wird. Aus den Beschleunigungswerten der Prüfkugeln (durch eingebaute Sensoren) wird das Kriterium HIC (Head Injury Criteria) errechnet, das den Wert 1000 nicht übersteigen darf. 75 Tests mit dem Kinderkopfprüfkörper und 30 mit dem Erwachsenenprüfkörper an 10 verschiedenen Fronthauben ergaben für Erwachsene 58 % HIC größer als 1000, für Kinder 86 %. Ursache für die Gefährlichkeit der Motorhauben ist ein zu geringer Deformationsweg bis zum Kontakt mit harten Motoreinbauten. Die wesentlichen Gefahrenpunkte unter der Haube sind die Federbeinbefestigung, Motor und Ventildeckel sowie Zusatzaggregate. Durch Änderungen bei der Konstruktion (z.B. Öleinfülldeckel mit Griffmulde statt mit erhabenem Griff) und beim Packaging können mit geringem Aufwand unfallfreundliche Motoraufbauten erzielt werden. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Prüfung kann mit 270 Mio DM jährlich durch verringerte Schadenswirkung beziffert werden.