Die Kraftfahrzeug-Teilezulieferung vollzieht sich in immer komplexeren und enger verknüpften zwischenbetrieblichen Prozessen. Damit wächst die Notwendigkeit, systematisch und regelmäßig miteinander zu kooperieren, um in den Zuliefernetzwerken störungsfreie und effiziente Abläufe organisieren zu können. Die Ergebnisse innerhalb der Forschergruppe 1 'Qualitätsorganisation' im Rahmen des Programms 'Qualitätssicherung 1992-1996' (Projektträger Fertigungstechnik und Qualitätssicherung, Forschungszentrum Karlsruhe) zeigen, daß einem integrativen und gemeinsamen Qualitätsmanagement in der Wertschöpfungskette noch verschiedene Probleme im Wege stehen. Zunächst werden einige wesentliche abnehmerbedingte und lieferantenbedingte Probleme beschrieben. Ansatzpunkte für eine Verbesserung liegen in der Schaffung dauerhafter Rahmenbedingungen, die kooperationsförderlich wirken. Hierzu wird erörtert: die gezielte Verringerung des Kosten- und Preisdrucks, eine Entschärfung des Zeitdrucks in der Produktionskette und das Glätten von Schwankungen der Lieferabrufe. Für die Nutzung solcher Ansatzpunkte werden sechs wesentliche Aspekte für ein präventives Qualitätsmanagement in der Wertschöpfungskette unter Beteiligung von Endfertiger, System- und Vorlieferanten dargestellt. Voraussetzung für ein verbessertes Qualitätsmanagement ist, daß die Kooperation in der Kette auch faktisch von wechselseitigem Vertrauen und partnerschaftlicher Zusammenarbeit geprägt ist. Es sind 'Win-Win-Partnerschaften' erforderlich, bei denen den Lieferanten angemessene Anteile an Kooperationserfolgen zugestanden werden müssen. Weiterhin förderlich sind die gemeinsame Festlegung sinnvoller Qualitätsstandards, die Schaffung einer kundenorientierten Unternehmensorganisation, die Stärkung der Beziehungen zwischen den Mitarbeitern der Kunden und der Zulieferer und die Erhaltung von Wissen und Erfahrung der Mitarbeiter. Schließlich müssen die feststellbaren Defizite an prozeßübergreifendem Know-how und einschlägigen technischen und qualifikatorischen Voraussetzungen abgebaut werden und Wissen und Erfahrung wechselseitig zwischen Kunden und Lieferanten weitergegeben werden.