Der Eisenbahngüterverkehr ist gegenüber dem Straßenferntransport seit Jahren rückläufig. Gründe sind einerseits die Transportkosten, die vor allem durch die eigene Trassenherstellung verursacht werden, andererseits auch die Reduzierung von Massengütern und der vermehrte Transport kleiner Sendungen. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist daher eine verstärkte Nutzung der systemimmanenten Vorteile des Schienenverkehrs notwendig. Der regelmäßige Ganzzugverkehr von Gleisanschluß zu Gleisanschluß ist wirtschaftlich unschlagbar. Eine Nutzung auch für Einzelwagenverkehr und kombinierten Verkehr erfordert entsprechende Konzepte. So kann die Optimierung der Transportproduktion nur erfolgen, wenn das inzwischen ohnehin stark aufgeweichte Knotenpunktsystem überdacht wird. Kurzzeitig belastete Hochleistungsrangierbahnhöfe sollten einer gleichmäßigeren Auslastung aller Zugbildungsbahnhöfe weichen, und zwar im gesamten Tagesverlauf. Dies bedeutet aber auch neue Güterzugtrassen für den Tagesverkehr. Optimale Zugauslastung ist anzustreben, größere Umwege sind zu vermeiden. Realisiert werden könnte dies durch ein Linienzugsystem, das alternativ Wagenladungsverkehr, aber auch Containerverkehr und Direktzüge erlaubt. Eine Studienarbeit aus dem Jahr 1990 hat die Realisierbarkeit bereits nachgewiesen. Leerwagen, verursacht durch unterschiedliche Transportmengen in gegensätzlicher Richtung, sind zu vermeiden. Eine Reduzierung der Wagentypen für die verschiedenen Güter wäre daher erstrebenswert. Das Problem der hohen Eigengewichte der Wagen muß durch Leichtbaukonzepte, aber auch durch eine - eventuell tariflich anzureizende - bessere Wagenauslastung gelöst werden. Die Betriebsführung muß hinsichtlich Personalaufwand noch stärker optimiert werden. Viele Bereiche sind automatisierungstechnisch noch gar nicht oder wenig erfaßt. Vielversprechende technische Entwicklungen (Weichen und Signalanlagen ohne Wartungsbedarf, Rechnertechnik, automatische Zugkupplung) können dabei helfen.