Das gültige Abfallwirtschaftsgesetz hat zu einer veränderten Sammellogistik für die verschiedenen Wertstoff- und Restmüllfraktionen geführt. Dadurch ist auch die Belastung der Einwohner der Kommunen durch begleitenden Lärm gestiegen. Am Beispiel der Hausmüllentsorgung einer Stadt mit 100000 Einwohnern wurde für das Jahr 1994 untersucht, welche Lärmemissionen die Hausmüllentsorgung verursacht, welche Veränderungen dabei das neue Abfallkonzept verursacht hat und wie sich die Belastung reduzieren ließe. Etwa 50 % der Schalleistung wird durch den Transport verursacht, 25 % durch den Sammelvorgang selbst (Verdichter, Schredder) und etwa 12 % durch die Müllverarbeitung. Hauptverursacher des Lärms sind dabei die meist dieselmotorisch angetriebenen Geräte beziehungsweise Fahrzeugmotoren. Nach einer Bestimmung des Dauerschalleistungspegels der geräuschemittierenden Fahrzeuge und Geräte durch messung und Hochrechnung auf das Jahr wurde der Müllfluß quantifiziert und seine Logistik analysiert. Als Lärmquellen werden unterschieden: Müllsammlung (Entleeren der Mülltonnen und Altglascontainer in die Fahrzeuge, Einwerfen von Altglas durch die Einwohner), Mülltransport und Müllverarbeitung (Kompostierung Biomüll, Sortierung Verpackungsmüll, Verbrennung und Deponierung Restmüll). Insgesamt ergab sich für die untersuchte Stadt ein Dauerschalleistungspegel durch die Hausmüllentsorgung von 114 dB(A). Ein Vergleich mit der früheren Müllsammlung zeigt, daß die Belastung durch das Recycling insgesamt um etwa 5 dB(A) gestiegen ist. Eine Analyse der einzelnen lärmverursachenden Vorgänge bei diesen drei Arbeitsschritten macht die Einsparpotentiale deutlich: Mit Hilfe bereits verfügbarer optimierter Müllfahrzeuge, lärmarmer Altglascontainer, einer Verlagerung von Ferntransporten auf Eisenbahn oder Schiff sowie einer Verkürzung von Transportentfernungen könnte die Belastung um eben diese 5 dB(A) wieder gesenkt werden. Eine Abschätzung der Kosten, die solche Maßnahmen verursachen würden, ergab eine notwendige Gebührenerhöhung von unter 0,5 %. Lärmmindernde Maßnahmen werden daher als sinnvoll und finanzierbar erachtet.
Lärmemission durch die Abfallwirtschaft am Beispiel der Hausmüllentsorgung einer 100000-Einwohner-Stadt
Noise emission due to domestic waste disposal
Zeitschrift für Lärmbekämpfung ; 44 , 2 ; 42-46
1997
5 Seiten, 8 Tabellen, 10 Quellen
Article (Journal)
German
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