Es wird über die Verwendung von Pulverlacken bei der Karosserielackierung berichtet. 500000 t Pulverlacke werden zur Zeit jährlich weltweit verarbeitet. Die Materialausbeute liegt bei 100 %, Lösemittelemissionen entfallen. Rohstofflagerung kann in einfachen Hallen erfolgen, bei der Verarbeitung müssen nur Stäube aus der Abluft gefiltert werden. Abfallpulver die nicht wiederverwendet werden, können thermischer Verwertung oder Hausmülldeponien zugeführt werden. Leere Gebinde können mit Staubsaugern oder Wasser gereinigt werden. Eingesetzt wird Pulverprimer bei der Dry-on-Wet-Lackierung des Steinschlagschwellers des Jeep Cherokee. Auf eine vorgetrocknete wässrige ETL-Grundierung wird elektrostatisch Pulver aufgetragen und zu einer ca. 200 bis 300 Mikrometer starken Schicht eingebrannt. Aufbauend auf dieser Erfahrung wird nun die ganze Karosserie pulverlackiert. Die Qualität einer Pulverlackierung hängt von der Viskosität und der Partikelgröße (22 bis 25 Mikrometer) ab. Die Viskosität bei 70 bis 90 Grad C beträgt 4 kPas, sinkt stetig bis 140 Grad C auf ein Minimum von 0,05 kPas, steigt wieder und erreicht bei etwa 160 Grad C den Wert 5 kPas. Aus dem thermoplastischen Pulver wird nach dem Einbrennen eine duroplastische Lackschicht. Das Einbrennen erfolgt bei 1700 Grad C in 30 min. Das Lackpulver wird in Big-Bags angeliefert, in der Aufbereitung gemischt, versprüht, der Overspray wird abgesaugt und der Pulveraufbereitung zugeführt. Zur Zeit werden täglich 250 Karosserien beschichtet mit Schichtstärken zwischen 70 und 200 Mikrometer.
Pulverprimer für die Automobilindustrie
Fullbody powder antichip
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 98 , 7/8 ; 450-452
1996
3 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
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Schwerpunktthema Automobilindustrie
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