Private Finanzierungsmodelle können helfen, Verkehrsinfrastrukturprojekte trotz der Finanzknappheit in den öffentlichen Haushalten schneller zu realisieren. Vier Modelle von Vertragskonstruktionen zwischen öffentlichen und privaten Betreibern werden vorgestellt. Im Betreibermodell erstellen Betreibergesellschaften (in der Regel Konsortien, in denen verschiedene Unternehmen vertreten sind) in eigener Regie und aus eigenen Mitteln Einrichtungen wie Autobahnteilstrecken, Brücken, Tunnels oder gar ganze Verkehrsnetze. Die Investitionen werden durch Nutzungsgebühren finanziert. Der Staat erteilt für den Bau und Betrieb der Einrichtungen an die Betreibergesellschaft eine Konzession, deren Dauer in der Regel an der zu erwartenden Rückzahlungsdauer der eingesetzten Finanzmittel bemessen wird. Erfahrungen mit solchen Betreibermodellen liegen besonders in den Vereinigten Staaten, in Italien, Frankreich und Japan vor. Zu einem Leasing-Modell liegten bisher noch keine Erfahrungen vor. Hier planen und bauen private Unternehmen auf eigene Kosten und vermieten die Verkehrseinrichtung zu einem festen Betrag an den Staat. Sie erheben jedoch keine Nutzungsgebühren. Von seiten privater Unternehmer besteht Interesse, Autobahnen und andere öffentliche Einrichtungen in den neuen Bundesländern mit dieser Finanzierungsart zu bauen. Auch nach dem Konzessionsmodell mietet der Staat Verkehrseinrichtungen, die von privaten Unternehmen gebaut und finanziert wurden. Jedoch richten sich die Raten nach dem Verkehrsaufkommen. Nach Ablauf der Konzessionszeit geht die Einrichtung in Staatseigentum über. Auch zu diesem Modell gibt es keine Erfahrungen. Das vierte Modell, Public-Private-Partnership, sieht eine gesellschaftlich-rechtliche Konstruktion zwischen privaten Unternehmen und öffentlicher Hand vor. Diese Modell wird zur Zeit in der Bundesrepublik intensiv untersucht und auch erprobt.