Das Unfallgeschehen von Lastkraftwagen: Statistische Daten, Klassifizierung, Verletzungssituation und Basisdaten zur Unfallrekonstruktion

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Das Unfallgeschehen von Lastkraftwagen: Statistische Daten, Klassifizierung, Verletzungssituation und Basisdaten zur Unfallrekonstruktion

Otte, D.

Es werden Unfälle schwerer Nutzfahrzeuge untersucht, basierend auf Unfallerhebungen am Unfallort, die seit 1985 an der Unfallchirurgischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt werden. Dabei fährt ein interdisziplinär aus Ärzten und Ingenieuren bestehendes Forscherteam unmittelbar nach dem Unfallereignis zum Ort des Geschehens. Dort werden Unfallspuren, Fahrzeugdeformationen und Kontaktstellen von Personen aufgezeichnet. Die Verletzungsschwere der Nutzfahrzeug-Insassen nimmt mit zunehmender Masse des Kollisionskontrahenten zu. Es finden sich bei Kollisionen mit anderen Nutzfahrzeugen bereits 2,5 % Schwerverletzte und 0,4 % Schwerstverletzte. Bei Kollision mit einem Objekt findet sich mit 4,9 % der höchste Anteil an getöteten Nutzfahrzeug-Insassen, hier bleiben lediglich 18,7 % der Insassen unverletzt. Bei Kollisionen mit Pkw wurden lediglich 0,3 % schwer und 10,9 % leicht verletzt, 88,8 % blieben unverletzt. Für die Insassen von Personenkraftwagen erweist sich das Gewicht des Nutzfahrzeuges von großer Bedeutung für die resultierende Verletzungsschwere. 78,7 % aller Pkw-Insassen werden bei einem Unfall mit einem Nutzfahrzeug verletzt. Dabei stellt mit 42 % der Kopf die am häufigsten traumatisierte Körperregion dar. Die Verletzungsschwere äußerer Verkehrsteilnehmer (Radfahrer, Fußgänger) wird dominant durch die Kollisionsgeschwindigkeit des Nutzfahrzeuges bestimmt. In der Regel zeigen sich leichte Verletzungen lediglich bei Kollisionsgeschwindigkeiten bis zu etwa 30 km/h mit maximalen Wurfweiten bis zu 10 m, während Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h schwere und schwerste Verletzungen zur Folge haben.