So sehr die Innenhochdruckumformung zu preisgünstigen, gewichtsoptimierten Bauteilen verhilft, so oft stößt sie auch an ihre Grenzen, wegen etwaiger Risse im Materialgefüge oder mangelnder Plastizitätsreserve des Werkstoffes. Abhilfe von diesen Problemen, die bislang vor allem den Einsatz von spröden Materialien wie Aluminium in der Innenhochdruckumformung nur bedingt erlaubten, verspricht das neue Erne Liquid Bulge-Verfahren (ELB-Verfahren) der Firma Erne Fittings GmbH. Das ELB-Verfahren nutzt die Flüssigkeit nicht zwingend als Umformwerkzeug. In einer Art Druckkammer überträgt das Fluid extrem hohe Drücke von bis zu 10000 bar auf das Werkstück und eröffnet so weitere Plastizitätsreserven. Das Verfahren beruht auf der Erkenntnis, daß Metalle besonders hohe Plastizitätsreserven aufweisen, wenn während der Kaltumformung im Material sehr hohe Druckspannungen herrschen. So erhöht sich etwa die Bruchdehnung von Stahl von 25 % auf weit über 100 % und die von Aluminium von 10 % auf bis zu 80 %. Selbst bei Grauguß erhöht sich die Bruchdehnung von 2 % auf 15 %. Damit können metallische Hohlkörper selbst mit komplizierten räumlichen Strukturen besonders wirtschaftlich hergestellt werden. Beispielsweise können im Bereich der Space-Frame-Technik nicht nur die Verbindungsknoten sondern auch die Trägerstrukturen mit unterschiedlicher Querschnittsausprägung aus einfachen Strangpreßprofilen hergestellt werden.
Eingriff ins Atomgefüge
Automobil Industrie ; 41 , 1 ; 68-69
1996
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Article (Journal)
German
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