Durch die Knappheit der öffentlichen Mittel sieht sich der ÖPNV zur Suche nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten wie Mieten, Leasing oder Kreditkauf von Bussen gezwungen. Ausführlich behandelt wird das Beispiel Langzeit-Mietvertrag mit privaten Busunternehmen, die das öffentliche Streckennetz bedienen. So stellt die Mercedes-Benz CharterWay GmbH der Hamburger Hochbahn AG (HHA) Linienbusse zur Verfügung und übernimmt für sie die Betriebsgarantie. Wartung, Reparatur und Reservefahrzeuge gehen zu Lasten von CharterWay. Dafür zahlt die HHA feste Monatsraten. Sie werden als Betriebsausgabe abgesetzt, ohne daß eine Bilanzierung des in der Monatsgebühr enthaltenen Finanzierungsanteils erfolgt. In der Betriebsgarantie liegt ein Anreiz für den Hersteller, in das Vermietgeschäft einzusteigen, trägt es doch zur Auslastung der Werkstätten bei. Werkstatt, Busunternehmen und die Abteilung Bustechnik der HHA haben sich in diesem Fall zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammengeschlossen. Diese 'Service-Arbeitsgemeinschaft' tritt als Subunternehmer von CharterWay auf. Die Alternative Leasing wird ebenfalls diskutiert, doch für defizitäre Nahverkehrsgesellschaften als nicht so günstig erachtet. Eher empfohlen wird die Variante Sale-and-lease-back, bei dem sich Anreiz zur Verbesserung an Fahrzeugen und Service bietet. Noch überwiegen aber in der Busfinanzierung die traditionellen Kreditkäufe. Normalerweise stehen die Zuschüsse aus dem GVFG nicht sofort beim Kauf zur Verfügung. Einige Institute, darunter die GEFA (Gesellschaft für Absatzfinanzierung / Deutsche Bank), bieten an, die Tilgung des Darlehens zu stunden, bis die Busfördermittel des Landes eingetroffen sind. Der Trend zur Dienstleistungsgesellschaft und amerikanische Vorbilder lassen erwarten, daß in Zukunft noch mehr Finanzierungsmodelle zur Verfügung stehen werden.