Zur Überprüfung und weiteren Verbesserung der Fahrzeugsicherheit zum Beispiel beim Seitenaufprall besteht Bedarf an einem Meßsystem, mit dem in Echtzeit dreidimensionale Verformungen und Bewegungsvorgänge unter den Bedingungen eines Fahrzeug-Crash erfaßt werden können. Die Daten dienen zusammen mit weiteren Meßgrößen einerseits zur Beurteilung der Unfallschwere, andererseits können mit den Ergebnissen konstruktive Veränderungen abgeleitet sowie Simulationsrechnungen überprüft werden. Faßt man die Anforderungen an ein geeignetes Meßsystem zusammen, ergibt sich folgendes Bild: Die Grundentfernung zwischen Meßgerät und dem sich unvorhersehbar im Raum bewegenden Meßort kann zwischen etwa 1,5 m (Seitenwand-Seitenwand) und wenigen Dezimetern (Seitenwand-Sitz bzw. Testpupppe) liegen. Der erforderliche Wegmeßbereich beträgt ca. 0 bis 50 cm mit einer erwünschten Meßgenauigkeit von besser als 1 cm. Der Meßort wird während der Messung stark beschleunigt, es treten Geschwindigkeiten von 10 bis 20 m/s auf. Es sind deshalb mindestens 1000 Messungen pro Sekunde erforderlich. Das Meßsystem ist während der Messung starken Erschütterungen ausgesetzt. Durch den Aufprall- und Deformationsvorgang herrscht ein hoher Störschallpegel bis in den Ultraschallbereich vor. Da der Vorgang durch Foto- und Filmaufnahmen festgehalten wird, ist eine Beleuchtungsstärke von bis zu 100000 1x vorhanden. Die Sichtverbindung zwischen Meßgerät und Meßort kann durch umherfliegende Teile oder sich bewegende Gliedmaßen der Testpuppen kurzzeitig unterbrochen werden. Das Meßsystem muß innerhalb desselben Versuches mehrere Meßorte vermessen. Die Daten sollen online einer Meßanlage zur Verfügung gestellt werden, damit ein Bezug zu anderen aufgezeichneten Meßgrößen hergestellt und ohne Verzögerung Einfluß auf den weiteren Versuchsbetrieb genommen werden kann.