Das Fahrzeuginterieur hat im Automobilbereich in den letzten Jahren an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewonnen. Entsprechend entwerfen Interieurdesigner ansprechendere und für Entwickler forderndere Konzepte. Immer häufiger sind Hochglanz Schwarz Akzentflächen im Interieur vorgesehen. Je nach Art der Oberfläche gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Werkstoff- und verfahrenstechnischen Umsetzung. Zurückversetzte nicht griffbelastete Flächen können als blanke Spritzgießoberfläche dargestellt werden. Aus Kostengründen ist die erste Wahl meistens das sogenannte "Mold in Color" Verfahren. Dies bedeutet den Einsatz eines tiefschwarz eingefärbten Werkstoffes und die Verarbeitung unter speziellen Prozessbedingungen in Hochglanz- Spritzgießwerkzeugen. Die Sichtbarkeit von Oberflächenfehlern wie Bindenähten sowie die Brillanz kann durch Einsatz einer variothermen Prozessführung optimiert werden. Griffbelastete schwarz Hochglanz Flächen sollten mit einem zusätzlichen Oberflächenschutz versehen werden. Beste Ergebnisse in Bezug auf kratzfeste Lackierungen wurden durch Dualcure Lacksysteme erzielt. Hierbei erfolgt die Lackaushärtung sowohl thermisch als auch mittels UV-Strahlung. Technisch ist zukünftig auch "Hochglanz Weiß" als Designmerkmal darstellbar. Dies stellt höchste Anforderungen an die Reinheit des Werkstoffes und der Anlagentechnik, da selbst kleinste Verunreinigungen als Stippen oder Verschmutzungen auf der Oberfläche sichtbar sind. Mit den oben angesprochenen Beispielen aus der Werkstoffentwicklung ermöglichen wir es Interieurdesignern einen Teil Ihre Vorstellungen in Realität umzusetzen. Auch nutzen wir aufgebautes Wissen, um frühzeitig in der Fahrzeugentwicklung gemeinsam mit den Designern eine Bewertung der Konzeptmodelle vorzunehmen. So werden frühzeitig Werkstoff- und verfahrenstechnische Aspekte bei der Interieur Gestaltung berücksichtigt. Umgekehrt sind neue Designmodelle auch der Antrieb zur kontinuierlichen Weiterentwicklung von Werkstoff- und Prozesstechnik.