Die Batterie- und Ladesysteme (Docking) für einen vollelektrisch betriebenen ÖPNV-Bus, der im Rahmen des SEB-Teilprojektes EDDA-Bus entwickelt wurde, werden vorgestellt. Das Fahrzeug wird seit November 2014 auf der Dresdner Buslinie 61 im Fahrgastbetrieb erprobt (Gesamtfahrstrecke bisher 3350 km). Der Batteriespeicher ist eine 85-kWh-Lithiumpolymerbatterie, die aus drei Teilbatterien mit je 46 Ah Nennkapazität bei 621 V Nennspannung besteht. Beim Nachladen müssen die Energiespeicherelemente gekühlt werden. Die Klimaanlage begrenzt im Vorlauf des Batteriekühlsystems die Temperatur auf 20 °C. Die Anlage hat zusätzlich einen 100 l Kältemittelspeicher, der beim Ladevorgang mit Energie aus der Ladestation gekühlt wird. Die Ladevorgänge erfolgen entweder an einer Pulsladestation (PLS) mit 1000 A und 10 s Dauer oder an einer Schnellladestation(SLS) mit 500 A über mehrere Minuten. PLS sind an ausgewählten Haltepunkten, SLS an den Endhaltestellen installiert. Alle arbeiten mit 750 V DC Ladespannung. Die SLS ist für 250 kW Dauerausgangsleistung ausgelegt. Ihre Versorgung kann aus verschiedenen Netzen (Bahnstrom, Nieder- oder Mittelspannung) erfolgen. Ein- und Ausgangsstufe sind galvanisch getrennt. Die PLS wird mit 400 V AC, 63 A versorgt. Die Ladeleistung ist 600 kW. Zur Begrenzung der Netzbezugsleistung ist ein Kondensatorspeicher mit 2,6 kWh Nutzinhalt eingebaut. Die Steuerung der Ladestationen besteht aus Buskommunikation (Bluetooth), Sicherheitsmodel, Hauptsteuerung, Bedienpanel und Fernwartung. Für das Docking wurde ein spezielles Hochstromlademodul entwickelt, das wie alle anderen Komponenten auf dem Dach des Busses angeordnet ist und über einen Auslegermast mit der Ladestation verbunden wird. Fahrverhalten und Fahrgeräusche werden von der Antriebsmaschine (Asynchronmotor) und den Hilfsaggregaten bestimmt. Die Druckluftversorgung für Bremsen und Niveauregulierung besteht aus Rotationskolbenpumpe mit Drehstrommotor. Die Hydraulik für die Servolenkung hat ebenfalls eine drehstromgetriebene Pumpe. Eigenschwingungen der Hydraulik mussten mit einem hydraulischen Dämpfer hinter der Förderpumpe vermindert werden. Der Gesamtenergiebedarf beträgt im Fahrbetrieb 1,11 kWh/km, davon für die Elektrotraktion 0,81 kWh/km (unter Einbeziehung der Bremsenergierückführung).


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    Title :

    Vollelektrischer Bus-Linienbetrieb nach dem Docking-Prinzip


    Additional title:

    Full-electric normally scheduled public-transit bus operation according to the docking principle


    Contributors:

    Published in:

    eb - Elektrische Bahnen ; 113 , 1 ; 44-53


    Publication date :

    2015


    Size :

    10 Seiten, Bilder, 5 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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