Für Kleinstelektrofahrzeuge, die in der Fahrzeugklasse L7e zugelassen werden können, gibt es kaum gesetzliche Sicherheitsauflagen. Notwendig ist daher eine kritische Auseinandersetzung mit den an diese Fahrzeuggruppe gestellten Sicherheitsanforderungen mit dem Ziel, ein adäquates Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Es müssen deren spezifische Sicherheitsrisiken auf Basis des realen Unfallgeschehens bewertet werden. Im Rahmen des Projekts Visio.M erfolgte auf Basis der GIDAS-Daten eine Analyse des potenziellen Unfallgeschehens von Kleinstfahrzeugen im Vergleich zum allgemeinen derzeitigen Unfallgeschehen. Die Auswertung und Beurteilung der Unfalldaten belegen, dass für Elektrokleinstfahrzeuge aufgrund des urban geprägten Unfallgeschehens und der damit einhergehenden Verringerung der Kollisionsgeschwindigkeiten spezifische Sicherheitsbedarfe gelten. Laterale Pfahlanpralle erweisen sich für sie als nahezu nicht relevant und bedürfen daher bei der Auslegung des Sicherheitskonzepts vergleichsweise geringe Berücksichtigung. Mögliche Testszenarien zur Absicherung der Crashsicherheit im Frontal- und Seitenaufprall sollten sich unter Berücksichtigung der erwarteten Aufprallkonstellation an den prognostizierten energieäquivalenten Kenngrößen orientieren. Daraus resultiert ein integrales Sicherheitskonzept aus Fahrerassistenzsystem, Pre-Crash- und In-Crash-Maßnahmen sowie einer hybriden Fahrzeugstruktur. Das holistische Sicherheitskonzept wird hier vorgestellt. Ein umfassendes System aus Radar- und Kamera-Sensoren ermöglicht im urbanen Verkehrsgeschehen eine 360°-Erfassung der Fahrzeugumgebung und bildet damit die Basis für die frühzeitige Erkennung kritischer Fahrsituationen. Kreuzungs-Assistenzsystem, Kollisions-Vermeidungsassistent, Spurhalte- und Blind-Spot-Überwachung, Fußgängererkennung, steife Fahrgastzelle aus Aluminium-CFK-Hybridbauweise, längere Deformationszonen, Strukturairbags sind hier die entsprechenden Stichworte. Zudem wird ein innovatives Gurtsystem, eine Kombination aus Dreipunkt-Gurt und zusätzlichem Zweipunkt-Gurt wird vorgestellt. Ein besonderer Punkt ist eine aktive seitliche Insassenverschiebung zur Fahrzeugmitte im Falle des Seitenaufpralls.


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    Title :

    Sicherheitskonzept für Elektrokleinstfahrzeuge


    Contributors:

    Published in:

    Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; Oktober , extra: Forschungsprojekt VISIO.M


    Publication date :

    2014


    Size :

    5 Seiten, 3 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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