Wahrnehmungsfehler bei der Abstandsschätzung im Straßenverkehr auf Grund verschiedener Spiegeleinstellungen

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Wahrnehmungsfehler bei der Abstandsschätzung im Straßenverkehr auf Grund verschiedener Spiegeleinstellungen

Meyer, Lars / Skottke, Eva-Maria

Eine der häufigsten Ursachen für Unfälle im Straßenverkehr sind zu geringe Abstände zwischen den Fahrzeugen. Empirische Untersuchungen zu Abstandsschätzungen zeigen, dass das Einschätzen von Abständen mit hohen Streuungen einher geht (z.B. Skottke, 2012). Das menschliche System scheint nur mit Hilfestellungen (z.B. Ankerreizen ") in der Lage zu sein, Abstände präzise einzuschätzen. Fokus der vorgestellten Studie ist, Wahrnehmungsverzerrungen in der Abstandsschätzung durch unterschiedliche Seitenspiegeleinstellungen aufzuzeigen. Einschätzungen durch einen Spiegel verlangen nach einer Transformation, woraus die Annahme hergeleitet wird, dass die Abstandsschätzung generell eher schlecht ausfällt - ungeklärt ist aber bisher, inwiefern unterschiedliche Spiegeleinstellungen die Schätzung beeinflussen bzw. verbessern können. In der hier vorgestellten Studie wurde folglich zunächst die Spiegeleinstellung entlang der x- und y-Achse variiert, so dass Ankerreize wie Straße und Umgebung, das eigene Fahrzeug oder der Hintermann im Spiegel unterschiedlich stark sichtbar wurden. Gleichzeitig fand eine Variation der Abstände & Position zum Folgefahrzeug statt, die dann von den Probanden in Metern geschätzt werden sollte. Die Befunde zeigen, dass die Distanzen insgesamt stark unterschätzt werden, insbesondere bei fehlenden Ankerreizen wie dem eigenen Fahrzeugheck. Weitere Analysen deuten darauf hin, dass auch die laterale Position des Folgefahrzeugs einen Einfluss auf die Qualität der Distanzschätzung hat. Für die Gestaltung von Abstandswarnsystemen und für Instruktionen innerhalb der Fahrausbildung sind diese Ergebnisse höchstpraxisrelevant.