Das Hauptprojektziel des Projektes BHLW (Belastung von Hochleistungsweichen), einen Prozess für eine simulationsgestützte Ermittlung von Belastungsdaten für Weichen zu entwickeln, die das Auslegen von Weichen gerade in Grenzbereichen auf eine bessere Basis stellt, konnte umgesetzt werden. Anhand der Messfahrten und deren Auswertungen war es möglich, die Simulationsmodelle mit Realdaten zu kalibrieren und validieren. Weiterhin konnten umfangreiche Lastkollektive an vielen Stellen der Weiche gesammelt und Betriebsfestigkeitsnachweise der einzelnen Komponenten erbracht werden. Die erarbeiteten Grundlagen für ein innovatives und richtungweisendes Vorgehen in der Weichenauslegung stellen eine solide Basis für weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten dar. Für den wirtschaftlichen Einsatz in einem Standardverfahren für die Weichenauslegung ist eine Kombination der erarbeiteten Methoden erforderlich. Für die ÖBB-Infrastruktur als Verwender von Hochleistungsweichen bilden diese Erkenntnisse die Grundlage für eine Optimierung des Instandhaltungsprozesses und damit der Instandhaltungskosten für Weichensysteme. Der hier entwickelte Prozess soll feldversuchsgestützt mit reduzierter Messtechnik parallel zu einer Standardauslegung weitergeführt und validiert werden. Ziel muss es auch sein, dies unter anderen Rahmenbedingungen als bei der BHLW-Messweiche (d. h. Betriebsbedingungen wie z. B. höhere Geschwindigkeiten, andere Geometrien, Schwerlastbahnen, etc.) durchzuführen, um die große Variantenvielfalt von Weichen abzudecken. Erst daran anschließend kann an eine Automatisierung der Modellerstellung (FEM und MKS) zur Variantenrechnung und Simulation verschiedener Lastfälle gedacht werden. Der hohe personelle Aufwand in der Projektabwicklung ist wirtschaftlich derzeit noch problematisch.