Abgasturbolader (ATL) müssen daher vermehrt Zusatzfunktionen erfüllen, unter anderem zur Optimierung des Teillastverbrauchs oder der Fahrdynamik im gesamten Kennfeld sowie zur Regelung der Abgasrückführungen. Vorgestellt werden Werkzeuge in Labor- und Prüfstandsbereichen für Entwicklung und Erprobung vor, mit deren Hilfe die mechanischen Komponenten des Aufladesystems auf die neuen Anforderungen über Leistung und Drehmoment hinaus ausgelegt werden können. Mithilfe verschiedener kontinuierlicher Messverfahren, die genügend hohe Abtastraten beispielsweise für Verschleiß, Ölverbrauch, Lader-Blow-by, Verstellerkräfte oder Rotorbewegungen aufweisen müssen, lassen sich in Entwicklung und Erprobung auftretende Fragestellungen besonders effizient bearbeiten. An einer Drehzahlmessung für Schwimmbuchsen wird gearbeitet. Diese Messverfahren und weitere Werkzeuge werden im Beitrag vorgestellt und mit Beispielen ergänzt. Für die kontinuierliche, hochauflösende Verschleißmessung mithilfe der Radionuklidtechnik (RNT) gibt es zwei verschiedene Verfahren, eines für Bauteile, die am Ölkreislauf teilhaben, sowie eines für solche, die nicht an diesen angeschlossen sind. Historisch älter und in der Anwendung anspruchsvoller ist das Dünnschicht-Differenzmessverfahren (DDV) für nicht durch den Ölkreislauf geschmierte Bauteile. Für die apparativ aufwendigere und noch genauere Messung nach dem Durchfluss-Filter-Verfahren (DFV) wird der im Ölkreislauf mit dem Verschleiß, beispielsweise eines ATL-Axiallagers, zunehmende Abrieb detektiert. Um der Forderung nach Verkürzung von Entwicklungszeiten nachzukommen, hat sich die simultane Messung mehrerer relevanter Größen bewährt.