Die Grenzen des Güterwachstums werden sichtbar. Ohne Investitionen in die Verkehrswege bleibt der Zuwachs aus

You are here: Homepage > Search

Die Grenzen des Güterwachstums werden sichtbar. Ohne Investitionen in die Verkehrswege bleibt der Zuwachs aus

Hey, Christian / Elmer, Carl-Friedrich

Die Bundesregierung lässt derzeit eine Verkehrsprognose für die Jahre bis 2030 als Datengrundlage für den Bundesverkehrswegeplan 2015 erstellen. Dabei werden die ständig neu wiederholten hohen Wachstumsprognosen für den Güterverkehr kontrovers diskutiert. Es sprechen gute Gründe dafür, Trends der Vergangenheit nicht in die Zukunft zu extrapolieren, sondern das Wachstum abschwächende Faktoren genauer zu analysieren. Im Zeitrahmen bis 2050 zu erwartende dämpfenden Faktoren für die Verkehrsleistungen sind u.a. die sich tendenziell abflachenden Wachstumsraten der Wirtschaft, das sich nach einer dynamischen Übergangsphase in den osteuropäischen Ländern stabilisierende Wirtschaftswachstum, die zunehmende Bedeutung des Dienstleistungssektors (Tertiarisierung der Ökonomie), der sinkende Materialeinsatz in der Fertigung von Industriegütern (Dematerialisierung der Wirtschaft) sowie neue Tendenzen in der Organisation der Güterverkehrsleistungen. Zu letzteren gehören verkehrssparende Raumstrukturen, insbesondere durch die enderzeugernahe Ansiedlung von Zulieferindustrien und die entsprechende produktionsnahe Beschaffungslogistik, sowie eine verbesserte Effizienz der Logistikketten. Beispielhafte Ansätze zeigen sich in optimierten Güterverkehrszentren oder in verbesserten Kommunikationsinfrastrukturen zur Förderung der Zusammenarbeit verschiedener Logistikanbieter. Die Wirtschaftspolitik aller Ebenen könnte durch Förderung von Verflechtungen benachbarter Unternehmen oder von Unternehmensclustern ihren Beitrag zur Abflachung des Wachstumstrends der Verkehrsnachfrage leisten.