Die kontinuierliche Erhöhung der Airbus Fertigungsraten erfordert den zunehmenden Einsatz von Fügeelementen, welche sich automatisiert installieren lassen, sowohl in metallische, als auch in CFK-Strukturen. Für hochbelastete Verbindungen kommen in erster Linie zweiteilige Systeme, wie zum Beispiel Schließringbolzen (SRB), zum Einsatz. Aufgrund der benötigten beidseitigen Zugänglichkeit lässt sich deren Montage oft nur unter großem Aufwand automatisieren. Blindbolzen sind hierfür im besonderen Maße geeignet, jedoch erreichen diese noch nicht die geforderte Tragfähigkeit von SRBs. Die Blindbolzenhersteller arbeiten an verschiedenen Konzepten, um diese Anforderung zu erfüllen, des weiteren müssen diese Elemente gegenüber SRBs in gleichem Maße gewichts- und kostenneutral sein. Bohrungen in CFK müssen hohe Qualitätsanforderungen erfüllen, speziell enge Form- und Lagetoleranzen sind einzuhalten. Insbesondere bei Material-Mischverbunden wie zum Beispiel CFK-Al-Ti werden optimierte Bearbeitungsstrategien benötigt, um die geforderten Bohrungsgüten wirtschaftlich herstellen zu können. Einflussgrößen sind: Zu bearbeitende Fügepartner (Werkstoffe, Materialdicken, Anordnung) - Bearbeitungs-Werkzeug (Geometrie, Werkstoff, Beschichtung) - Bearbeitungsparameter (Drehzahl, Vorschub, Kühlung) - Automatisierbarkeit (Zugänglichkeit, Bohrungsanzahl, Fügeprozess). Umfangreiche Versuchsreihen sind zumeist notwendig, um die Standmenge der eingesetzten Werkzeuge zu ermitteln und fortlaufend zu optimieren. Für die Airbus Landeklappenmontage in Bremen wurde erfolgreich das Orbitalbohren eingeführt. Bei diesem Prozess, auch Zirkular-Fräsen genannt, rotiert das Bohrwerkzeug um seine eigene Achse, zusätzlich bewegt sich die Bohrspindel auf einer Kreisbahn. Dieser Bohrprozess bietet gegenüber dem konventionellen Bohren deutliche Vorteile hinsichtlich Bohrungsqualität und Standmenge. Insbesondere für das Bohren geschlossener Strukturen bietet Orbitalbohren den Vorteil, dass sämtliche Bohrspäne abgesaugt werden und die zu fügenden Komponenten sofort mittels Blindbolzen gefügt werden können. Etwaige, anschließende Reinigungsschritte können somit entfallen.