Am Lehrstuhl für Mechatronik an der Universität Duisburg-Essen gibt es einen Fahrsimulator, der unter unmittelbarer Einbeziehung des Fahrers virtuelle Testfahrten erlaubt. Dies ermöglicht kurzfristig und auf kostengünstige Weise, Erkenntnisse über die zu erwartenden Betriebsdaten, aber auch über die Kundenakzeptanz zu gewinnen. Möglich wird dies durch ein Fahrsimulatorkonzept, bei dem sich realistische Fahrzeugmodelle auf realitätsnah abgebildeten Fahrstrecken bewegen. Basis ist das Entwicklungswerkzeug DRIVASSIST (Driver Assistance Evaluation Tool). Dieses Simulationskonzept wird in verschiedensten Bereichen eingesetzt: zur Bewertung der Fahrzeugeffizienz, zu Entwicklung der Bordnetztopologie, zum Test von Fahrerassistenzsystemen oder für die Entwicklung von Kommunikation und Infotainment im Auto. Auch die wichtigen Fragen der Elektromobilität lassen sich mit dem Simulator schneller und umfassender beantworten. So lassen sich schnell neue Testfahrtzyklen entwerfen und prüfen, Reichweitenprognosen erstellen oder auch ergonomische Fragen klären. Bei Fahrten in virtueller Umgebung verhält sich der Fahrer weitgehend so, wie er es auch in Realität täte. Auf diese Weise kann überprüft werden, wie etwa der Fahrer eines Hybridfahrzeuges zwischen verbrennungsmotorischem oder batterieelektrischem Antrieb umschaltet und dies mit der Beschleunigungscharakteristik korrelieren. Als Datenbasis dienen die Bilder beispielsweise von Google Review. Der Fahrsimulator wird unter anderem im Rahmen des colognE-mobil Projektes eingesetzt und dient beispielsweise zum Vergleich der angegebenen Normverbräuche und des tatsächlichen Brennstoffverbrauchs. Dabei kann neben den technisch vorgegebenen Bedingungen auch der Einfluss des Fahrerverhaltens quantifiziert werden. Für die Elektromobilität bedeutet dies die Entwicklung realitätsnäherer Zyklen und damit optimierter Ladeinfrastruktur und Batteriezyklen.