In Zeiten des stetig zunehmenden motorisierten Individualverkehrs zeichnen sich die Engpässe der vorhandenen Verkehrswegeinfrastruktur immer deutlicher ab. Mit neuen Ansätzen, eine Verkehrsbeeinflussung auf autonomen und interagierenden Fahrzeugeinheiten durchzuführen, zeichnen sich neue Perspektiven zur Optimierung des Verkehrsablaufs ab. Dieser Beitrag stellt die aus einem systemtheoretischen Verkehrsmodell abgeleitete Vorgehensweise der Zwei-Ebenen-Kalibrierung und -Validierung dar. Hierfür wird ein Mess- und Simulationskonzept vorgestellt sowie der Umfang der erhobenen Messdaten dargestellt. Die Ergebnisse der Kalibrierung des mikroskopischen Fahrzeugfolgeverhaltens und einer makroskopischen Validation des Abstandsverhaltens werden präsentiert. Mit dem Zwei-Ebenen-Ansatz zur Kalibrierung und Validierung wird eine Vorgehensweise aufgezeigt, mit der zukünftig Aussagen zur Leistungsfähigkeit von Verkehrsassistenzsystemen mit einem höheren Grad an Vertrauen abgeleitet werden können, als dies mit konventionellen, durch systematische Fehler behafteten Ansätzen möglich ist. Die Herausforderung des vorgeschlagenen Konzeptes liegt darin, die notwendigen Daten auf mikroskopischer und makroskopischer Ebene zu erfassen. Hierbei ist insbesondere der Zeit- und Ortsbezug der Daten von Bedeutung. Zu diesem Zweck hat das Institut für Verkehrssicherheit und Automatisierungstechnik der Technischen Universität Braunschweig ein Mess- und Simulationskonzept entwickelt. Hierzu wurde am Institut ein entsprechend ausgestattetes Fahrzeug aufgebaut und Messfahrten im Umfang von mehr als 3000 km durchgeführt. Die Ergebnisse der mikroskopischen Kalibrierung und makroskopischen Validierung werden dargestellt. Die Notwendigkeit der Kalibrierung konnte dabei belegt werden. Die Validierung hat den Bedarf aufgezeigt, das verwendete Simulationstool AIMSUN sowie das Fahrzeugfolgemodell von Gipps für den Anwendungsfall weiter anzupassen.