Ein RR-Flugzeugmotor (Rolls-Royce) Trent 900 kam am 4. November 2010 etwa 4 min nach dem Start zu Schaden. Die betroffene Maschine der australischen Fluggesellschaft Quantas kehrte nach 1 h und 50 min schwer beschädigt zum Startflughafen zurück. Eine Entzündung des Öls im Bereich von Hoch- und Mitteldruckverdichter dürfte den Unfall ausgelöst haben. Dadurch wurde die Turbinenscheibe des Mitteldruckverdichters zerstört. Nun muss RR an allen Triebwerken nachrüsten, eine Reihe davon soll vorsorglich ausgetauscht werden. Für die Boing 787 hatte RR das Trent 1000-Triebwerk entwickelt. Die frühen Versionen lagen beim Verbrauch jedoch zwischen 4 % und 5 % über den vertraglich garantierten Werten. Das sind Diskrepanzen, die über Erfolg oder Misserfolg von Flugzeugprojekten entscheiden können. Des Weiteren ging im August 2010 eine Trent 1000 in Flammen auf. Zügig wurde eine verbesserte Variante des Trent 900 entwickelt, die näher an die versprochenen Daten heran kommen soll. RR baut gerade mit dem Trent XWB das Triebwerk für den neuen Airbus A350. Seit 1984 ist RR mit PuW (Pratt u. Whitney) im International Aero Engines-Konsortium verbunden, das das V2500-Triebwerk vor allem für die erfolgreiche A320-Baureihe baut. Trotz dieses Erfolges haben sich die Partner entzweit. PuW entwickelt mit dem PW1000G einen neuen Motor, der die Nachfolgegeneration der A320 antreiben und deutlich wirtschaftlicher sein soll. Eine Besonderheit ist das Getriebe, durch das der große Fan langsamer und damit im optimalen Leistungsbereich laufen soll. RR und PuW sind inzwischen in einem Rechtsstreit verwickelt. Die V2500 ist mittlerweile ein altes Triebwerk. Zieht PuW seinen Alleingang durch, dann könnte der größte Volumenmarkt für Rolls verloren gehen. Denn die Nachfolger der Boing 737 dürften wieder exklusives Terrain des CFM International-Konsortium werden.