Ab 2011 müssen elektronische Fahrdynamikregelungen (ESP) innerhalb der EU in schwere Nutzfahrzeuge integriert werden. Die neue ECE-13/11-Regelung ermöglicht ausdrücklich den Einsatz der Fahrdynamiksimulation zur Stabilitätsbewertung in den erforderlichen dynamischen Manövern innerhalb des Homologationsverfahrens. Haldex Brake Products und IPG Automotive realisierten die erste simulationsbasierte Homologation. ECE 13/11 erlaubt den Einsatz von Software-in-the-Loop-(SiL)- oder HiL-Simulationsmethoden. Wegen der Komplexität der Steuerelemente, Sensoren und Pneumatikaggregate von ESP-Systemen fiel die Entscheidung für den HiL-Prüfstand, der reale, aktive Steuersysteme in die Simulation integriert. Die Simulationslösung 'TruckMaker' eignet sich besonders für die Fahrdynamiksimulation schwerer Nutzfahrzeuge. Im Beitrag werden Testmatrix und Fahrzeugvarianten, Fahrversuch und Simulation, Prüfbericht Simulationswerkzeug und die Tool-Box und Testautomatisierung erläutert. Der neue Überschlagsimulator spart Zeit und Geld und sorgt gleichzeitig für Flexibilität und Transparenz im gesamten Homologationsprozess. Künftig wird Haldex damit auch neue Softwarevarianten simulieren und Failsafe- und Funktionstests durchführen. Gesetzliche Vorschriften zum Einsatz von ESP und weiteren ADAS-Systemen zeichnen sich bereits ab. Die Simulation wird den damit verbundenen Aufwand für Automobilhersteller und Zulieferer reduzieren. Gerade bei der Vernetzung von ESP mit anderen Assistenzfunktionen erweist sich die Simulation als hilfreich, da sich die Komplexität insgesamt weiter erhöht. Für diese Herausforderungen ist TruckMaker bestens gerüstet - durch Erweiterungen wie Sensor-Simulation (Radar, Lidar, Ultraschall), Controller-Schnittstellen, kamerabasierte Sensorik, Verkehr, Straßeninfrastruktur und Umwelt.