Die Entwicklung eines vereinfachten Finite-Elemente-Modells für die Vorentwicklungsphase von Flugzeugtriebwerken ist ein wesentlicher Beitrag, um grundlegende mechanische Konzeptstudien in einer begrenzten Zeit durchführen zu können. Die Vereinfachung der Geometrie und die Konzentration auf relevante Strukturbauteile (Verbindungen zwischen Triebwerk und Flugzeug, äußeres und inneres Gehäuse, Rahmen-Verbindungen zwischen den Gehäusen, Rotorlager, Rotoren, Turbinenteile, Getriebegehäuse, Kompressorscheiben) sind essentielle Voraussetzungen für eine praktikable Parametrisierung und für eine automatische Modellgenerierung. Die Definition der Randbedingungen, die Bauteilparametrisierung sowie die Anforderungen an die grafische Benutzeroberfläche sind mit Experten von Rolls-Royce für die Entwicklung eines numerischen Gesamttriebwerksmodells (Whole Engine Model WEM) für eine typische Turbofan-Konfiguration herausgearbeitet worden. Das Entwicklungsprogramm ist innerhalb der Entwicklungsumgebung Abaqus/Complete Abaqus Environment (CAE) realisiert worden. In diesem Zusammenhang ist eine strukturierte und benutzerfreundliche grafische Oberfläche implementiert und an die Anforderungen für eine automatische Modellgenerierung angepasst worden. Für die Prozessintegration und Optimierung des vereinfachten Modells wurde das kommerzielle Programm iSIGHT (Engenious Software Incorporated, Cary, North Carolina, US, seit 2008 Bestandteil von SIMULIA, Dassault Systemes, Providence, Rhode Island, US) verwendet. Eine Mehrkriterienoptimierung mit verschiedenen Zielfunktionen (Minimierung der Gesamtmasse, Erhöhung der Bauteilsteifigkeit, Optimierung der Massenverteilungen und Eigenfrequenzen) und unter Ausschluss der grafischen Oberfläche ist duchgeführt worden.