Der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) und seine Arbeitsgruppen befassen sich seit über zwei Jahrzehnten mit der Standardisierung von Planungswerkzeugen für Produktionsanlagen, wie ein umfassender historischer Rückblick der Aktivitäten zeigt. Volkswagen begann sich Mitte der 80er Jahre mit geeigneten CAD-Systemen auseinanderzusetzen, aber Ende des Jahrzehnts führte das Bedürfnis nach einem Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen zur Gründung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe 'Rechnergestützte Fabrikanlagenplanung' der Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler und VW. Heute gehören auch Ford Motor, Opel, Schaeffler und ZF-Friedrichshafen dazu. Angefangen wurde mit der Schnittstelle 'STEP-CDS - ISO 10303 - Produktdatendarstellung und -austausch' zunächst für zweidimensionale CAD-Daten. In den Folgejahren erweiterten sich die Aktivitäten auf das Rechnergestützte Facility Management (CAFM), das heute dank der enorm gewachsenen Rechnerkapazitäten eine dreidimensionale 'virtuelle' Fabrikplanung erlaubt. Inzwischen trägt die Arbeitsgruppe den Namen VDA WG 'Digital Factory Planning' und beherbergt verschiedene Teams, die sich sowohl mit der Verbesserung der methodischen Ansätze wie auch der Software befassen. Die Schnittstellendefinition der einzelnen Softwarepakete untereinander, also das Zusammenführen unterschiedlicher CAD-Systeme mit reibungsfreier Datendurchgängigkeit ist dabei nach wie vor ein zentrales Thema, ebenso Fragen der Architektur, der Prozessimulation und des Gebäudemanagement und die gesamte begleitende Visualisierung. Umfassende Benchmark-Untersuchungen führen dazu, dass ausgewählte Software-Systeme, die in ihrem Bereich die besten Ergebnisse liefern, zu einem ausgereiften Produkt zusammengeführt werden, begleitet von durchdachten Konzepten.