Unterirdische Verkehrswege werden immer häufiger bergmännisch oder mit Tunnelbohrmaschinen aufgefahren. Die oft herzustellenden Verbindungsstrecken zwischen bereits bestehenden Hauptlinien, die bereits ausgereizte Nutzung von bebauungsfreien Bereichen und die quell- und zielorientierte Komplettierung von Streckennetzen führen dazu, dass die Tunnelbauwerke immer näher an Bebauungsbereiche heranrücken. Dabei müssen die Tunnelbauwerke zunehmend unabhängig von den Bedingungen an der Geländeoberfläche trassiert werden. Aus wirtschaftlichen und geometrischen Gründen wird dabei zunehmend eine oberflächennahe Trasse geplant. Neben Maßnahmen an den Bauwerken und der Wahl und Abstimmung der Vortriebstechnik gehören zur Sicherung auch Baugrundstabilisierungen und -verfestigungen mit dem Injektions- (Soilfrac) und Düsenstrahlverfahren (Soilcrete). Im Beitrag wird dazu u.a. über die Erfahrungen und die Anwendungsmöglichkeiten bei aktuellen Bauprojekten mit diesen Verfahren berichtet, insbesondere an der U4 in Hamburg, der Nord-Süd Stadtbahn Köln, dem Los Nord sowie dem City Tunnel, Leipzig, Los B. Anhand der verschiedenen Projekte wurde gezeigt, wie mit dem Soilfrac- und dem Soilcrete-Verfahren die prognostizierten Setzungen verringert werden können. Weiterhin wurden neue Anwendungsmethoden der Bodenverbesserungstechniken im Tunnelbau aufgezeigt. Die Düsenstrahltechnik kann dabei z.B. für die Herstellung von 'Einfahrblöcken' bzw. Soilcrete-Bahnhöfen zur planmäßigen Inspektion und gegebenenfalls Wartung der Schneidwerkzeuge eingesetzt werden. Die Injektionstechnik wird hauptsächlich zur aktiven Sicherung genutzt. Dabei werden vor, während und gegebenenfalls nach dem Tunnelvortrieb die Setzungen kontinuierlich ausgeglichen. Eine Vorinjektion bzw. Kontaktinjektion kann dabei zusammen mit Injektionsrohren die prognostizierten Setzungen um 70 bis 80 % reduzieren.