Der Anteil der Elektronik an landwirtschaftlichen Maschinen, ob Traktor oder Anbaugerät, wächst stetig und hat deutlichen Anteil am Kundennutzen, solange alles ordnungsgemäß funktioniert. Mit steigender Komplexität der Systeme wächst aber leider auch das Potenzial der Zuverlässigkeits- und Kompatibilitätsprobleme. Der Beitrag beleuchtet einige Komponenten des Zusammenwirkens zwischen Anbaugerät und Traktor mit den Augen eines Elektronikers. Moderne landwirtschaftliche Traktoren beherbergen bis zu 20 elektronische Steuergeräte, die sich dezentral - durch ein Leitungsnetzwerk miteinander verbunden - über das ganze Fahrzeug verteilen. Dazu kommen dann noch unzählige Sensoren, elektrische- und elektrohydraulische Aktuatoren und nicht zuletzt die Fahrerkabinen füllende Gattung der Anzeigeinstrumente begleitet von Schaltermodulen, Fahrhebeln und Joysticks, die sich mitunter recht bunt um den Fahrerplatz schmiegen. Dieses elektronische Nervensystem gibt uns quasi exakte Daten über nahezu alle Fahr- und Betriebszustände, die sich am Traktor einstellen. Ähnliches zeigt sich bei komplexen Anbaugeräten, die dem Traktor an Anschaffungskosten oft nicht nachstehen. Auch hier hat die Elektronik Einzug gehalten und ermöglicht verbesserte Arbeitsergebnisse durch automatisierte Arbeitsvorgänge oder durch präzise, regelbare Funktionen von z.B. Werkzeugpositionen oder Dosiereinrichtungen. Über den ISOBUS können nicht nur Hardwareredundanzen durch gemeinsame Nutzung eines im Standard definierten Displays, das sogenannte Virtual Terminal, und von vorhandenen Sensorsignalen vermieden werden, sondern er reduziert auch Aufwand und Kosten an Kabelbäumen und Steckern und erhöht die Zuverlässigkeit der Elektrik auf den Maschinen und vor allem an der exponierten und daher kritischen Schnittstelle zwischen Traktor und Anbaugerät. Der Kundennutzen durch die Vernetzung von Traktor- und Anbaugeräteelektronik wird an zwei Beispielen gezeigt. Zunächst an der Kombination Traktor/Rundballenpresse und dann an der Kombination Traktor/Ladewagen.