Zur Berücksichtigung des Realfahrverhaltens bei der Kraftstoffverbrauchsprognose im digitalen Fahrzeugentwicklungsprozess wird in diesem Beitrag eine Methodik vorgestellt, mit der messtechnisch erfasstes, repräsentatives Fahrverhalten von spezifischen Kundengruppen in einen Fahrzyklus bzw. in ein Geschwindigkeits-Zeit-Signal transformiert wird, mit dem in nachfolgenden Fahrzeugsimulationen die Potenziale von verbrauchseinsparenden Technologien und Maßnahmen wie Aerodynamikoptimierung oder Gewichtsreduzierung insbesondere in instationären Fahrzuständen untersucht werden können. Basierend auf diesem Ansatz wird der Mercedes-Benz Verbrauchstest (MBVT) entwickelt, mit dem potenziell verbrauchseinsparende Technologien und Maßnahmen im Vergleich zum gesetzlich vorgeschriebenen Zertifizierungszyklus, dem Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), bewertet werden. Es wird zuerst auf die Datenbasis eingegangen, die als repräsentative Grundlage für die Generierung eines Fahrzyklus dient. Dann werden besondere Anforderungen an die Zyklusgenerierung definiert, die die Erfordernisse des Fahrzeugentwicklungsprozesses berücksichtigen. Die Methodik zur Generierung eines Fahrzyklus wird darauffolgend erläutert, so dass anschließend einzelne potenziell verbrauchseinsparende Technologien und Maßnahmen systematisch mit dem erzeugten Zyklus, dem Mercedes-Benz Verbrauchstest (MBVT) untersucht werden können. Mit Hilfe des MBVT wird verdeutlicht, dass der NEFZ nicht ausreicht, um das kundenspezifische instationäre Fahrverhalten zu beschreiben, das von wesentlicher Bedeutung für die alltagstaugliche Auslegung unter anderem von geregelten verbrauchseinsparenden Technologien ist.