Niemand kennt die Verkehrssituation vor Ort besser als die Fahrzeuge, die dort gerade unterwegs sind. Noch wird dieses Wissen aber nicht genutzt, doch damit soll in einigen Jahren Schluss sein - dank der Car-to-X-Kommunikation. Autos kommunizieren über Funk miteinander oder mit der Verkehrsinfrastruktur - und das 'X' kann dabei für andere Fahrzeuge oder beispielsweise eine intelligente Schilderbrücke stehen. Im Englischen spricht man auch von V2V (Vehicle-to-Vehicle) und V2I (Vehicle-to-Infrastructure). Mithilfe dieser neuen Kommunikationssysteme können aktuelle Informationen in beide Richtungen transportiert werden. Im Falle der angesprochenen Situation eines Stau-Endes würden die dort stehenden Fahrzeuge über Funk die Meldung aussenden, dass sie hinter einer Kurve stehen und sich in nächster Zeit nicht wegbewegen werden. Um Falschmeldungen zu vermeiden, werden dabei die Informationen mehrerer Sensoren verknüpft - hier der Verzögerungssensor, Geschwindigkeitssensor und die Positionsdaten der Satellitennavigation. In der deutschen Forschungsinitiative Aktiv (Adaptive und Kooperative Technologien für den Intelligenten Verkehr) haben sich zum Beispiel Fahrzeughersteller, Zulieferer und Universitäten mit weiteren Unternehmen zusammengeschlossen, um neue Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme zu entwickeln. Ähnliche Initiativen gibt es auch auf europäischer Ebene (CVIS - Co-operative Vehicle Infrastructure Systems, SafeSpot - Co-operative vehicles and road infrastructure for road safety, Coopers - Co-operative systems for intelligent road Systems), in Japan (Smartway) und den USA (VII - Vehicle Infrastructure Integration Program). Die Leistungsfähigkeit der Car-to-Car-Netzwerke wurde bereits in zahlreichen Veröffentlichungen theoretisch abgeschätzt - beispielsweise der Datendurchsatz in Abhängigkeit der teilnehmenden Funkknoten. Solche Untersuchungen liefern zwar wertvolle Hinweise auf die spätere Performance des Systems, sie müssen aber so früh wie möglich wahrend der Entwicklungsphase durch Daten aus Messungen oder Emulationen ergänzt werden. Die Autoren schlagen als Alternative zu Feldversuchen, den Funkkanal in einer kontrollierbaren Laborsituation zu emulieren. Bei diesem Verfahren wird der echte Funkkanal durch einen Funkkanal-Emulator ersetzt, der alle Einflüsse auf die Signalausbreitung berücksichtigen kann. Der aktuelle Funkkanal-Emulator Propsim F8 von EB ist derzeit das leistungsfähigste Gerat seiner Klasse. Das Messgerät arbeitet bis maximal 6 GHz und kann sämtliche Einflüsse auf die Ausbreitung des Funksignals modellieren. Der Propsim F8 wird mit zahlreichen Fading-Profilen, Standard-Kanalmodellen und Verzögerungsprofilenausgeliefert.
Car-to-X und Funkkanal-Emulation für drahtloses Straßen-Sicherheitsnetz
Car-to-X and radio channel emulation applied to a wireless road safety network
ATZ-Elektronik ; 4 , 5 ; 66-71
2009
6 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
Car to X und Funkkanal Emulation fuer drahtloses Strassen Sicherheitsnetz
Automotive engineering | 2009
|IuD Bahn | 1994
|Vernetzung - Überblick - Mit Sicherheitsnetz
Online Contents | 2003
European Patent Office | 2017
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