Diese Arbeit beschäftigt sich mit der akustischen Wahrnehmbarkeit von Fahrzeugaußengeräuschen in verschiedenen Hintergrundgeräuschen. Es wird dabei insbesondere auf die warnende Funktion des Außengeräusches und dessen Bedeutung für die Unfallverhütung eingegangen. Mithörschwelle Reaktionszeit Schallpegel Messmethoden Berechnungsmodell Grundlegende Messmethoden zur Ermittlung der akustischen Wahrnehmbarkeit werden vorgestellt. Es wird dabei sowohl auf experimentelle Methoden zur Messung von Mithörschwellen eingegangen als auch ein Modell zu deren Berechnung erläutert. Die beschriebenen klassischen experimentellen Methoden werden um eine neue Methodik ergänzt, mit der aus Messungen von Reaktionszeiten auf Mithörschwellen geschlossen werden kann. Dazu werden im Pegel ansteigende oder abfallende Töne, die einem Maskierer zugemischt werden, verwendet. Zur Messung der Reaktionszeiten wird eine Schaltung in CMOS - Technik entwickelt und realisiert, mit der eine einfache, genaue Messung und eine schnelle Weiterverarbeitung der gemessenen Daten im PC möglich wird. Die mit dieser Methode ermittelten Daten stimmen sehr gut mit den aus klassischen Mithörschwellenmessungen bekannten überein, vorausgesetzt die Messung erfolgt mit im Pegel ansteigenden Tönen. Die akustische Wahrnehmbarkeit wurde für 47 Fahrzeuggeräusche in vier verschiedenen Hintergrundgeräuschen, sowoW mit konzentrierten als auch mit abgelenkten Personen, experimentell ermittelt. Dazu wird im Vorfeld durch das Studium von Verkehrsstatistiken unvorsichtiges Überqueren der Fahrbahn als besonders häufige Unfallsituation identifiziert. Anschließend werden Fahrzeuggeräusche in Betriebszuständen aufgenommen, die typisch für diese Unfallart sind. Der Messaufbau wird dazu in Anlehnung an den Aufbau zur Normvorbeifahrtsmessung nach DIN ISO 362 gewählt. Mittels dieser experimentell ermittelten Daten wird die vorliegende Implementierung zur Mithörschwellenberechnung evaluiert. Es zeigen sich gute Übereinstimmungen der Daten aus Experiment und Berechnung bei geringem Rechenaufwand. Als weiterer Parameter wird der Einfluss der Gangwahl auf die akustische Wahrnehmbarkeit untersucht. Es zeigt sich, dass hochtourige Fahrweise eine gute akustische Wahrnehmbarkeit bedingt, wobei sich im Hintergrundgeräusch M4 bei 50 km/h ein um zirka 5 dB erhöhter Wert für diese ergibt. Die Arbeit schließt mit Betrachtungen zu audio-visuellen Interaktionen bei der Fahrzeugwahrnehmung. Insgesamt wurden in dieser Arbeit verschiedene Aspekte aufgezeigt, die bei der Fahrzeugwahrnehmung im Störgeräusch eine Rolle spielen und überprüft klassische psychoakustische Methoden auf deren Anwendbarkeit in diesem Forschungsfeld. Es zeigt sich, dass derzeit viele Falnzeuge allein aufgrund ihre Außengeräusches in typischen Hintergrundgeräuschen nicht rechtzeitig akustisch wahrgenommen werden können. Daher wäre es wünschenswert auch diesen Aspekt zukünftig bei der Typprüfung und bei der Festlegung neuer Geräuschgrenzwerte zu berücksichtigen. Die vorgestellten Betrachtungen und Methoden sollen dabei helfen und damit einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.


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    Title :

    Wahrnehmbarkeit von Fahrzeugaußengeräuschen in Hintergrundgeräuschen. Psychoakustische Beurteilungen und modellbasierte Prognosen


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2008


    Size :

    111 Seiten, Bilder, Tabellen, Quellen



    Type of media :

    Theses


    Type of material :

    Print


    Language :

    German





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