Es wird ein Verfahren vorgestellt, das die differenzierte Messung kognitiver Fahrerablenkung in Doppelaufgabensituationen verspricht, indem es die perzeptiven und motorischen Anteile der ablenkende Zweitaufgabe zum Messzeitpunkt ausblendet und somit eine Fokussierung auf die kognitiven Ablenkungsursachen ermöglicht. In einer Simulationsstudie prägten sich 26 Versuchspersonen einen zufallsgenerierten Kreisverkehr mit fünf Ausfahrten ein, der für wenige Sekunden in Form eines Verkehrszeichens dargeboten wurde. Nachdem die Probanden eine darauf folgende entweder dominant visuell bzw. hauptsächlich kognitiv beanspruchende Zusatzaufgabe bearbeitet hatten, wurde eine der fünf Ausfahrten als anzusteuernde Zielausfahrt bestimmt. Obgleich die gemessenen Differenzen statistisch nicht signifikant waren, zeigen die Ergebnisse, dass Aufgaben mit hohen kognitiven Anteilen gegenüber Aufgaben mit hauptsächlich visuellen Anteilen im Trend zu längeren und stärker variierenden Entscheidungszeiten sowie zu einer erhöhten Zahl von Navigationsfehlern beim Durchfahren des Kreisverkehrs führten.

A procedure for measuring the cognitive distraction of drivers in dual-task situations is hereby introduced, focusing primarily on navigational performance while driving. By temporally separating the onset of a distraction from its actual measurement, this method allows for narrowing down cognitive distraction, as perception and action aspects of the distracting task are masked out. In a simulation study, 26 subjects memorized a road sign with a random layout for a five-exit roundabout. Then, after having finished either a visually or cognitively demanding secondary task, one of the five exits was to be determined as the target exit. Results showed that tasks with a high cognitive load, as opposed to visually distracting tasks, tended to lead to greater variance in decision making times and to more navigational errors while moving through the sections of the roundabout, although differences were not significant.