Mit seinen 240 t wiegt der neue Airbus A380 15 t weniger als vergleichbare bisherige Flugzeuge. Dies wurde vor allem durch faserverstärkte Verbundwerkstoffe erreicht. Neben Aluminium und einigen Teilen aus Titan und Stahl enthält der Flieger CFK (kohlefaserverstärkte Kunststoffe) und ein neues glasfaserverstärktes Metall-Laminat mit dem Markenname Glare, entwickelt an der TU Delft. Dieses Laminat besteht aus 12 bis 16 Schichten von Aluminium (0,38 mm dick) und Kunstharz-Klebefolie im Wechsel. In der Klebefolie befinden sich außerdem parallel ausgerichtete Glasfasern, die zur Materialverstärkung auch um einen Winkel versetzt geklebt werden können. Das Material ist korrosionsbeständig, schlagfest und rissfest, es verträgt Zugkräfte, allerdings keine sehr hohe Druckspannung. Es wird für die Oberseite des Rumpfes und den Boden des Frachtraums eingesetzt. Besonders stark belastete Bereiche wie Fahrwerk, Leitwerke und Flügelkasten sind mit den teureren CFK ausgestattet. Die Flügelvorderkanten bestehen aus dem besonders witterungsbeständigen thermoplastischen Polyphenylensulfid/PPS (Markenname Fortron). Die Turbinenmäntel werden mit Aramidfasermatten (Markenname Kevlar) ausgelegt, um tragende Teile im Fall eines Bruchs von Triebwerksteilen zu schützen. Wesentlich für die Gewichtseinsparung ist auch die Verbindungstechnik. Die Längsverstrebungen (Stringer) werden mit der Außenhaut nicht mehr vernietet, sondern durch Laserschweißen verbunden. Temperaturwechselbeständige und zugscherfeste Epoxidharz-Klebstoffe sowie neue Spaltfüllmaterialien für den Flugzeugbau wurden bei Henkel entwickelt.
Neue Werkstoffe für den Airbus A380
Chemie in unserer Zeit ; 40 , 6 ; 407-409
2006
3 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
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Verbundwerkstoffe im Airbus A380
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