Hintersitzanlagen werden in verschiedenen Ausführungen gefertigt, von schlichten Funktionen wie umklappbaren Lehnen zur Ladevolumenerweiterung bis zu multifunktionalen Varianten. Steigende Anforderungen an multifunktionale Hintersitzanlagen bedürfen einer anderen Aufmerksamkeit hinsichtlich Prüf- und Entwicklungsmethoden. Im vorliegenden Beitrag wird der 'Funktionsversuch Sitz' beschrieben und anhand des Beispiels VW T5 Multivan aufgezeigt, wie die beiden ausgewählten Themen 'Missbrauch' und 'statischer Sitzkomfort' aus dem Bereich des Funktionsversuches in der Nutzfahrzeugentwicklung behandelt werden. Die Versuche gliedern sich in die Einzelbauteil-, Sitzstruktur-, Gesamtsitz- und Gesamtfahrzeugerprobung. Eine Ausstattungsvariante beinhaltet z.B. zwei Einzeldrehsitze und eine Liegesitzbank, in einem Schienensystem des Fahrgastraumes. Mit dem hohen Grad an Funktionalität steigen die Möglichkeiten des Missbrauchs. Das Beispiel Armlehne des Einzeldrehsitzes verdeutlicht die dabei auftretenden möglichen Belastungen. Der Faktor 'Sitzkomfort' unterteilt sich in den statischen Sitzkomfort, der die Empfindungen umfasst die der Mensch beim Hinsetzen auf einen Sitz empfindet und den dynamischen Sitzkomfort, der den Schwingungskomfort im Fahrbetrieb beschreibt. Hinsichtlich des Sitzkomfortempfindens in der Fahrzeugumgebung kommen noch die Einflüsse von Haptik, Materialien, Verarbeitung und Zeit (Ansitzverhalten, Kurzzeit- und Langzeitkomfort) hinzu. Beschrieben wird die Sitzkomfortabstimmung mit Hilfe des Komfort-Analysetools SiKon, mit dem der Aufbau von Mustersitzen und Entwicklungszeit deutlich reduziert werden kann.
Prüf- und Entwicklungsmethoden für zukunftsorientierte Multifunktions-Sitzanlagen
2006
10 Seiten, 8 Bilder, 4 Quellen
Conference paper
German
Automotive engineering | 1999
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